30 einfache Tipps wie du Energie sparen kannst

30 einfache Tipps wie du Energie sparen kannst

Wie du ganz einfach Energie sparen kannst

Ja, die Energiepreise gehen gerade durch die Decke. Strom, der noch vor einem Jahr an der Strombörse mit 6 Cent gehandelt wurde, kostet jetzt 20 Cent und keiner weiß, wo die Reise hingeht. Gas ist bei einigen Anbietern von etwa 8 Cent auf 30 Cent hochgegangen.
Die Rechnung bekommen wir meist nur verzögert. Und auch wenn man wechseln kann, ist die Frage, ob es Sinn macht. Vielleicht hat man ja noch einen guten Preis, weil man schon lange beim Energieversorger ist und wird beim nächsten als Neukunden zu ganz anderen Konditionen eingestuft.

Es gibt also ein paar Unwägbarkeiten, mit denen wir wohl in den nächsten Jahren leben müssen.
Jammern nützt nix. Wir haben lange sehr günstige Preise für Energie gehabt. Jetzt gilt es Energie zu sparen wo es nur geht.

Was wir jetzt selber tun können, ist manchmal ganz einfach.
Hier kommen meine 30 einfachen Tipps um Energie zu sparen. Und ja, dies ist vielleicht die hundertste Liste, die du liest und denn noch: Vielleicht ist etwas dabei, was du noch nicht bedacht hast.

Jeder kleine Tipp hilft und ist vielleicht gut für uns alle.

Das sind meine kleinen Tipps zum Energie sparen, die ich selber hier beherzige:

 

Räume

  1. Check mal die Raumtemperatur in deinen Räumen. Liegt sie vielleicht ziemlich hoch? Für bestimmte Räume liegt die empfohlene Temperatur hier: Wohnzimmer 20 Grad, Schlafraum 17 Grad, Küche 18 Grad.
  2. Gutes Lüften hilft: Reiß mal die Fenster für 3 Minuten richtig auf. So kommt wieder Sauerstoff in den Raum und die Luft kann überhaupt wieder Wärme aufnehmen.
  3. Natürlich sollst du dich wohl fühlen in deinen Räumen. Leg dir doch schon mal eine schöne Decke aufs Sofa zur Deko, die du dann mal schnell nehmen kannst wenn ´s dir zu frisch wird.
  4. Trainier deine Abwehrkräfte. Am besten fängst du damit im Sommer an. Ich empfehle dir dazu, mal bei Kneipp zu schauen. Mir helfen schon die kleinen Übungen einigermaßen Infekt frei durch den Winter zu kommen.
  5. Nicht jeder Raum muss ständig geheizt werden. Check mal deine Gewohnheiten.

Extratipp: Mehr Informationen zum Thema heizen findest du hier beim Umweltbundesamt.

 

Beleuchtung

  1. Das Umstellen auf LEDs spart enorm. Wir tauschen immer dann aus, wenn etwas kaputt geht. Sogar der Fernseher funktioniert mit LEDs.
  2. Was immer belächelt wird: Fenster putzen spart Energie. Logisch. Durch sehr verschmutzte Fenster kommt kaum Licht rein. Aber nicht nur das, es dient auch der Werterhaltung deiner Fenster.
  3. Nicht alles muss wie ein Festsaal ausgeleuchtet sein. Was du aber nie aus den Augen verlieren solltest, ist die Sicherheit. Da wo gearbeitet wird, beim Lesen oder an Treppen solltest du am Licht nicht sparen.
  4. Muss draußen alles ständig angestrahlt werden? Die Tiere werden es danken, wenn sie eine nächtliche Pause haben.
  5. Bewegungsmeldern helfen zum Beispiel an Fluren und Treppen für Licht dann zu sorgen, wenn es wirklich gebraucht wird.

Extratipp:
Bei den ganzen Begriffen von Labeln bis Lumen hilft die Verbraucherzentrale.

 

Wäsche

  1. Überleg mal, ob wirklich alles sofort gewaschen werden muss. Kleine Flecke kann man oft auch ausreiben. (Tipp: immer Stoff auf Stoff miteinander reiben)
  2. Lüften der Textilien hilft oft auch hier zum Auffrischen
  3. Sortier deine Wäsche für die Waschmaschine. Nicht nur nach Farben, sondern auch nach Stoffen. Besser Hemden getrennt von Frottiertüchern zu waschen. So sparst du Energie weil logischerweise die Hemden schneller trocken geschleudert sind als die Handtücher. Hast du Handtücher dabei, werden die Hemden eh nur knittriger und du musst sie dann länger/überhaupt bügeln.
  4. Benutzt du einen Trockner? Dann ist es gut, die Wäsche vor dem Befüllen des Trockners gut auszuschlagen. Verknüllte Wäsche braucht einfach viel länger zum Trocknen, egal ob im Trockner oder auf der Leine.
  5. Waschmaschinen immer gut gefüllt anzustellen macht Sinn. Mach Dir mal den Spaß und wiege Deine Wäsche aus, die Du reingibst. So bekommt man dafür ein gutes Gefühl, was eigentlich rein geht.

Extratipps:
Hast Du vielleicht ne Wärmepumpe? Die produziert Kondenswasser. Da es so gut wie keinen Kalk hat nehme ich es gefiltert zum Bügeln statt destilliertem Wasser.

 

Küche

  1. Check mal die Temperatur deines Kühlschrankes. Oft ist der viel zu hoch eingestellt.
  2. Die Kühlschranktür nicht unnötig offen stehen zu lassen ist wohl selbstverständlich. Stell dir doch gleich ein Tablett daneben um alles, was du brauchst, zum Esstisch zu transportieren.
  3. Wie sieht´s mit Eisfach oder Tiefkühltruhe aus? Regelmäßig abtauen hilft Strom zu sparen.
  4. Den Backofen nur gut gefüllt anzustellen hilf auch Energie zu sparen.
  5. Kochen macht Spaß! Man weiß, was drin ist, aber manchmal reicht die Zeit nicht. Ich empfehle gleich ne größere Portion zu kochen. Zum Beispiel ne leckere Suppe. Da kann man auch gut Portionen einfrieren. Isst du gerne Kuchen? Back dir einen leckeren Blechkuchen und frier kleine Portionen ein. So kannst du nach Lust und Laune genießen und brauchst nicht auf teurere Fertigprodukte auszuweichen.

Extratipp: mach dir mal nen Wochenplan. Notier, was du wann essen möchtest, was gerade Saison hat, wann du kochst und was du einkaufen mußt. So vermeidest du unnötige Einkäufe. Das spart Geld und Zeit.

 

Generell haben wir ja in der Küche und in der Waschküche die größten Verbraucher.
Am besten ist es, sie antizyklisch einzustellen: die Spitzen zu vermeiden heißt, Waschmaschinen etc. nicht alle gleichzeitig anstellen. Am besten dann, wenn in unserem Land nicht so viel Strom gebraucht wird. Falls du dazu mehr wissen möchtest, schau bei electricitymaps.

 

Garten/Balkon

  1. Prüf mal, was du vielleicht selber anbauen kannst. Ein paar Kräuter gehen immer, sogar im Topf. Auch Salat geht im Blumenkasten.
  2. Sammel Wasser. Ich hab das Wasser vom Gemüsewaschen in der Küche immer aufgefangen, um die Blumen damit zu gießen. Ist so ne Angewohnheit geworden, immer ne Schüssel zum Auffangen im Waschbecken stehen zu haben. Regenwasser geht auch gut aufzufangen und spart Trinkwasser.
  3. Um Gartenmöbel abzuwischen vor dem Einlagern reicht auch das aufgefangene Wasser.
  4. Schau, welche Pflanzen bei dir gut zurechtkommen. Alle, die sehr aufwendig sind, weil sie ständig Wasser brauchen, sind vielleicht nicht so optimal. Bei uns im Norden sind es die Kübelpflanzen, die durch den Wind ständig austrocknen. Da ist es in den Beeten für die Pflanzen komfortabler.
  5. Auf Beleuchtung da, wo es sein muss achten wie schon oben beschrieben. Ansonsten vielleicht auf Solarlampen umstellen.

Mobilität und Transport

  1. Überleg mal, wann du wohin mußt. Einkaufen, Arzt, Arbeit …Vielleicht lässt sich alles miteinander verbinden.
  2. Einmal in der Woche einen Großeinkauf zu machen hilft auch beim Sparen… auch an Zeit.
  3. Fahrdienste, wenn sie denn sein müssen, um Kinder zum Kindergarten zu bringen oder abzuholen etc. kann man gut auf mehrere Schultern verteilen.
  4. Zu Fuß oder mit dem Rad wo immer und wann immer es geht, unterwegs zu sein spart und ist gut für deine Gesundheit.
  5. Großgebinde sind meist günstiger. Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, direkt beim Produzenten eine Kiste Gemüse oder einen Sack Getreide zu kaufen. Hier lohnt es sich vielleicht auch mit jemandem zusammen einzukaufen, wenn man nicht so viel braucht. Das spart auch Transportkosten.

Extratipp:
Wie wäre es mit einer internen Challenge? Wer duscht wie lange? Wer hat wie oft das Auto stehen lassen? Wer holt wen morgens ab und geht zusammen zur Schule etc.?

Gemeinsam geht es besser und macht mehr Spaß.

Wie wäre es mit einem gemeinsamen Kochtag mit Freunden etc. Bei dem einer eine regionale, saisonale Frucht/Gemüse bestimmt und die anderen müssen sich dazu ein Rezept ausdenken/suchen. Gekocht wird dann gemeinsam.

 

Und zu guter Letzt: notier mal deine Verbräuche.

Ob Energie oder bei den Einkäufen, es lohnt sich, solche Listen oder ein Haushaltsbuch zu führen. So sieht man vielleicht die ein oder andere Schwachstelle und kann überlegen ob, und wie man sie vielleicht geändert bekommt.
Dafür kann man einfach ein Heft nehmen oder eine einfache Exeltabelle. Im Internet gibt´s sich jede Menge kostenlose Tools für ein Haushaltsbuch.

Das waren meine 30 Tipps zum Energie sparen. Es gibt sicher noch unzählige mehr.  Aber besser irgendwo mal anfangen als gar nichts machen.

Viel Erfolg und Spaß beim Umsetzen wünscht
Uta aus Janbeck*s FAIRhaus

 

 

Energiewende- jetzt! Unsere Idee Gas zu sparen

Energiewende- jetzt! Unsere Idee Gas zu sparen

Energiewende jetzt oder was?


Was ist eigentlich da draußen los? Wir brauchen eine Energiewende, uns fehlt es an Material oder an Handwerkern.

Die Märkte spielen verrückt, das bekommt jeder gerade live mit. Wegen dem Krieg? Na, ich weiß ja nicht. Viele wetten einfach auf irgendwas. Ich versteh davon nix. Finde aber, dass es verboten sein sollte, mit Lebensmitteln oder Wasser zu spekulieren.


Energie ist noch mal ein anderes Thema.


Leider haben wir uns in Deutschland in den letzten 20 Jahren – und mehr – viel zu abhängig von fossilen Energieträgern gemacht. Komisch, ich hab irgendwann in der Schule gelernt – es war wohl 1978 – dass die Ölvorräte nur bis 2050 reichen. Jetzt scheint es, dass es einige gar nicht abwarten können, dass die Pole abgeschmolzen sind, weil die Clams dort schon abgesteckt sind.
Leider wurden gerade hier in Schleswig Holstein etliche Firmen und Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbarer Energie vernichtet und damit eine Energiewende verlangsamt. Vergleichsdaten findet man hier.
LEIDER ….
Nun kann man darüber stundenlang lamentieren ….nützt ja aber nichts. Die zig tausend Arbeitsplätze sind weg, die vielen Firmen auch, das Know How mit ins Ausland gegangen….alles weg.

Und dennoch brauchen wir die Energiewende. Jetzt! Dringender und schneller denn jeh.

Ich dachte eigentlich wir sind gut aufgestellt mit dem Betrieb….


Gerade habe ich meine neue Abrechnung bzw. den Vorschlag für eine Vertragsumstellung auf börsenaktuelle Kurse  bekommen: echtes Ökogas jetzt für einen Abschlag von 2898 €. Vorher waren es 500 €/Monat.

Bitte,woher soll das denn herkommen? Ich kann das ja nicht so einfach auf meine Gäste umlegen.
Also hab ich nach einem anderen Anbieter gesucht. Nix. Entweder werden Geschäftskunden gar nicht aufgenommen oder nur bis zu einer maximalen Abnahmemenge.

Und nun? Weg vom Gas kann es da nur heißen.

Aber wie können wir Gas einsparen?


Wie gut, dass ich so einen Tüftler zu Hause habe, der sich für meinen Betrieb immer Gedanken um Energie und Wärme macht. Und Wasser und Entsorgung ……und, und, und.


Angefangen hatte es ja alles als wir 2003 mit unseren Renovierungsarbeiten des alten Hofes begonnen haben:

„Wenn wir den Fußboden jetzt schon überall rausholen und tiefer legen, um vernünftige Sohlen zu schütten und zu dämmen, dann machen wir da so viel Dämmung rein, wie´s geht. Den fertigen Boden reißt man doch so schnell nicht wieder auf …“ meinte mein Mann.

Stimmt wohl.
Zusätzliche Rohre für einen wassergeführte Kaminofen, von dem wir damals noch träumten, kamen auch rein. Vorsichtshalber schon mal. Kostete zwar erst mal etwas mehr.
Mittlerweile gibt es zwei wassergeführte Kaminöfen bei uns und im Caféraum.


So ging es Stück für Stück weiter.


Heizung … okay damals und bis vor Kurzem erschien uns ein Blockheizkraftwerk die beste Lösung. Gasbetrieben erzeugt es Wärme und Strom. Überschüssiger Strom wurde damals noch eingespeist. Mittlerweile haben wir 2 Blockheizkraftwerke. Seit 2019 unterstützen wir die Verwendung von echtem Ökogas aus Biomethan. Seitdem speisen wir höchstens noch Überschussstrom in unsere Elektroautos und die der Gäste oder in die Speicher.


Über alles hat mein Mann ein Lastmanagement programmiert.

Per visueller Darstellung sieht er schon morgens, ob alles wie geplant läuft. Ob die Gäste es warm haben, wie viel Strom in den Speichern ist und wie die Temperatur in den Warmwasserspeichern ist.

Andere schauen da nach ihren Börsenkursen – er nach unserer Energie.


Seit ein paar Monaten ist auch das mit den Blockheizkraftwerken anders.


Der Gaspreis dreht durch. Und auch der des sowieso schon viel teureren Biogases. Leider wird an der Börse nicht differenziert und auch die angekündigte Gaspreisumlage hätte ich zahlen müssen. Boah ey!
Ich hab doch gar kein fossiles Gas mehr bestellt und bezahlt.
Wenn ich wütend werde, wird es so richtig energiegeladen …

Eine neue Lösung musste her für unsere persönliche Energiewende. Weg vom Gas, egal ob fossil oder öko.

Wir müssen unsere eigene Energiewende weiter voran treiben.


Seit Sommer ist alles anders bei uns.

In Anbetracht der desolaten Lage am Gasmarkt drängelte ich meinen Mann, sich wieder in das Thema Wärmepumpe einzuarbeiten. Das ist bei uns ja etwas komplexer, da es in all die schon vorhandenen Anlagen integrierbar sein muss. Und dann noch der Altbau. Das wollte keiner so richtig empfehlen. Bekommt man das hin. Bekommen wir das hin mit unserem Gästebetrieb plus Altbau? 21 Gäste haben alle unterschiedliche Bedürfnisse …

Also dann Preise einholen:

  • Ein Angebot beim Heizungsbauer wurde eingeholt. Nur die Wärmepumpe, die mein Mann sich dann ausgesucht hatte, sollte 12.000 € kosten. Ne Menge Geld. Lieferbar 2023. Juhu!
  • Dann ein Preis im Großhandel: etwa 5.200 €! Aha. Da schau her.
  • Und ein Preis per Internet von einem Fachgroßhandel aus Spanien: 4.200 €. OH! Sogar noch lieferbar ….und nicht nur auf der ersten Seite im Internet als Lockangebot.
    Also hieß es: das Kleingedruckte studieren und in Spanien bestellen. September war der angesagte Termin. Im Juli dann die Nachricht: die Anlage kommt im August. Huch.
    Herrjeh, man ist ja schier aus dem Häuschen, wenn mal etwas so toll klappt.
    Angekommen, aufgestellt, installiert.

Seit August läuft die Wärmepumpe. Sie musste noch etwas justiert werden, damit alles gut zusammenpasst. Der Support der Herstellerfirma klappte super und war echt hilfreich. Scheint jetzt aber alles zu stimmen.
Jetzt, wo es kalt wird, wird eins der beiden Blockheizkraftwerke angeschmissen.
Das zweite mussten wir übrigens vorerst abmelden, damit wir nicht zu viel Strom einspeisen …mehr als 30 kW dürfen wir nicht einspeisen…. Hatten wir gar nicht vor, wir wollen uns ja autark machen. Und trotzdem. Absurdistan läßt grüßen.


Lieber werden dann Kohlekraftwerke oder gar Atomkraftwerke laufen gelassen????


Zudem wurden bei uns noch die Thermostatfühler in den Warmwasserspeichern etwas tiefer gesetzt, damit unsere Gäste und die Küche auch wirklich warmes Wasser bekommen. Das war ́s.


Statt wie in den Vorjahren liegen wir bei etwa der Hälfte des Gasverbrauches- von Januar 2022 bis August.

Die Berechnungen lassen erwarten dass wir statt 90.000 kWh Gas nur noch etwa 10.000 kWh brauchen.


Natürlich brauchen wir mehr Strom. Dank Uwe, unserem befreundeten Elektriker, gibts seit Juni auch mehr Sonnenstrom vom Dach.

Sonnenstrom vom Dach

 


Die Sonne schickt uns keine Rechnung!- Franz Alt


Es bleibt also spannend.


Jetzt müssen wir das nur noch unserem Gasanbieter verklickern, um in unserem alten Tarif bleiben zu können. Wenn dann die 500 € Abschlag pro Monat bleiben, okay, damit kann ich rechnen. Damit kann ich meinen Betrieb weiter führen.
Eins hat es auf jeden Fall gezeigt:
Es war richtig, 2010 Geld aufs Dach zu packen,- wie viele hämisch gesagt haben.

Nun  ist diese Anlage abbezahlt und bringt bessere Werte als damals die Analysten ausgerechnet haben.


Und es ist immer richtig, sich noch weiter von den großen Konzernen frei zu strampeln.

Energie in Bürger Hand, das ist wohl die Lösung. Ob so im Alleingang wie bei uns (übrigens hatten wir die Nachbarn 2004 gefragt) oder als Genossenschaft. Es geht.

Make a change

 


Und noch etwas: man sollte einfach nicht alles so hinnehmen.

Sei Teil der Lösung!

Was in diesen Zeiten gar nicht geht:

  • das Strom gedeckelt wird und Menschen ihre Anlagen nicht oder nur bis zu einer maximalen Grenze betreiben dürfen, obwohl es möglich ist, dass sie mehr Energie einspeisen könnten
  • das Windkraftanlagen abgeregelt und ausgestellt werden, obwohl Wind da ist
  • das Versorger nötige Verfahren in die Länge ziehen- ein Schelm, der Böses dabei denkt
  • das man bei Anträgen keinen Ansprechpartner hat, gar eine Telefonnummer- so manches wäre doch in einem direkten Gespräch einfach zu klären
  • das wir es uns leisten, Berufsschulen nicht modern auszustatten und schnell an die neuen Techniken heranzuführen
  • das wir es uns immer noch leisten, Menschen, die mit den Händen arbeiten weniger wertzuschätzen

Ich hoffe jetzt erst mal wir bekommen „die Kuh vom Eis“. Die nächsten „Kühe“ warten ja schon. Strom, Lebensmittelpreise, Wasser, Versicherungen ….


Es ist eine verrückte Zeit, hoffen wir mal, dass wir da durch kommen.
Mit dem Rückhalt hier kann ich jedenfalls etwas beruhigter sein.


Alles Gute
Uta


P.S.: Übrigens wurde ich gestern von einem Gast angesprochen, warum wir das einzige Haus in der Straße mit Solar auf dem Dach sind ….Tja, Potenziale gibt ́s noch reichlich!

Die Lösung unserer größten Probleme steht am Himmel.

Wir müssen nur endlich aufwachen.

Franz Alt

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Nach vielen Telefonaten konnten wir uns mit unserem Gasversorger darauf einigen, dass wir

nach dem Verbrauch von den 50.000kWh Gasbezug, die wir  zur Zeit hochgerechnet für dieses

Jahr haben, berechnet werden. Macht eine Abschlagszahlung von etwa €1500/Monat.

Mittlerweile kann ich als Geschäftskunde auch wieder zu anderen Versorgern

– da muß man also ständig dran bleiben. Ich möchte aber bei 100% Ökogas bleiben.

Nur so arbeiten wir fossilfrei.

Außerdem hat es bei der Berechnung das CO2 Fußabdrucks auch Auswirkungen.

Kaufe ich herkömmliches Gas, sieht die Berechnung für unseren Betrieb ganz anders aus.

Das hätte dann zur Folge, dass ich als KlimaHotel, wenn ich kompensiere bzw. in Bäume investiere

da wieder mehr zahle. Sinnvoller erscheint mir da lieber bei Ökogas zu bleiben und hier bei uns

auf dem Gelände Bäume und Sträucher zu pflanzen.

So werden wir zum Beispiel am 04.12.2022 zusammen mit den Heckenrettern bei uns einen

Knick aufsetzen. Näheres folgt.

Energietechnisch wird das auf jeden Fall dann spannend im Winter:

  1. Wie wird sich die Wärmepumpe wohl bewähren?
  2. Die Abschläge werden dann nach 3 Monaten neu berechnet, was da wohl dann bei rauskommt?
  3. Was macht denn der Stromversorger mit dem echten Ökostrom zieht der auch an?

…von den neuen Diskussionen über Übernahme der Abschlagszahlungen im Dezember etc.

will ich mal gar nicht reden.

Soweit erst mal das Neuste von hier!

Warum wir kein Biohotel sondern ein Klimahotel sind?

Warum wir kein Biohotel sondern ein Klimahotel sind?

    Warum wir kein Biohotel sondern ein KlimaHotel sind?

    So häufig werde ich das gefragt.

    Das hat sich mit der Zeit entwickelt.

    Es passt eben zu uns und unserem FAIRhaus.

    Ne, im Ernst:

    • Wir sind Wildnisschaffer, Heckenretter und Klimaschützer. 
    • Wir glauben, dass wir es noch schaffen können die Klimakurve zu bekommen. Auch wenn es sehr schwer werden wird und eine riesige Aufgabe vor uns allen liegt. 
    • Wir wollen eine enkeltaugliche Zukunft für unsere und für andere Enkel.

    Nie hätte ich gedacht, so etwas zu schreiben.

    Als wir vor mehr als 20 Jahren alles hier ins Leben gerufen haben, war erstmal nur der Gedanke an Ressourcen sparen. Blockheizkraftwerke, zwei Wasserkreisläufe, die vollbiologische Kläranlage….  Geld zu sparen, ist dabei ein schöner Nebeneffekt. Ein gutes Gefühl macht es sowieso.

    Dann kam 2006 die Pension dazu und alles wurde immer nachhaltiger.

    Regionale Produkte, die Wege wurden und werden immer kürzer. Die Auswahl auf dem Frühstückstisch und unser Service immer experimentierfreudiger, aber immer aus Schleswig Holstein.

    Und jetzt Biohotel?

    Das habe ich tatsächlich auch überlegt, weil es mich immer genervt hat mit den „normalen“ Ferienunterkünften verglichen zu werden.

    Bei uns ist es eben anders: wir „verkaufen“ auch eine Philosophie dahinter.

    Also doch Biohotel?

    Zwei mal hatte ich mich in größeren Abständen damit auseinandergesetzt. Lange- und wer mich kennt, weiß was das heißt- habe ich überlegt. Ich habe viele tolle BioHotels und deren Betreiber kennengelernt. Mir fehlte damals (2009) aber sehr der Energieaspekt…das mag sich in der Zwischenzeit geändert haben.

    Außerdem ist es mit erheblichen Kosten verbunden, die ich mir mit meinem kleinen Betrieb so nicht leisten kann und will. Zudem kommt noch, dass mich die Biolizenz, die man logischer Weise dazu noch zusätzlich braucht, mit meinem Ansatz zu sehr einschränkt.

    Wir leben nunmal auf dem platten Land. Bei einem Radius von 20 Kilometer um unseren Betrieb ist bestimmt die Hälfte Wasser. Biobetriebe gibt es wenige in der Nähe.

    Gerade das möchte ich aber beibehalten:

    • Mit Produzenten aus der Nähe zusammen arbeiten
    • Produzenten, die ich kenne.
    • Produzenten, die ihre Produkte kennen.
    • Wo ich deren Geschichten am Tisch dann dem Gast erzählen kann.

    Jetzt gibt es für mich sowieso dorthin keinen Weg aus Gründen…erzähle ich gerne mal in einem persönlichen Gespräch.

    Dann wurde der Name von Janbeck*s Café-Pension und mehr in Janbeck*s FAIRhaus geändert.

    Gut so, denn das war schon mal die Grundlage um unsere Philosophie nach draußen zu tragen.

    Die Definition „unserers fairs“ haben wir dann später gefunden:

    fröhlich & fair, ambitioniert & anders, inspirierend & interessiert, regional & ressourcenschonend.

    Mit dem ersten Elektroauto 2014 kam auch das Statement nach draußen. Je öfters wir auf den Touren mit der WAVE durch die DACH Region in Schulen und auf Marktplätzen mit Menschen diskutiert hatten,über neue Technologien abseits von fossilen Energien, je öfters wir in Interviews Stellung beziehen mussten, umso klarer wurden wir in unseren Gedanken.

    Wer dann, wie wir, in Genf bei der UNO 2016 für den C02 Preis und die Einhaltung des 1,5 Grad Zieles demonstriert hat, ist wohl als kleiner Umweltaktivist einzuordnen, oder? Auf jeden Fall bleibt das unvergessen.

    Den offiziellen Film dazu von unserer Reise mit 23.000 Klimaversprechen von Kindern der ganzen Welt im Gepäck gibt es hier.

    Mit der Wavetrophy 2016 in Genf

    …wir sind schon etwas „verrückt“ oder sagen wir anders.

    Mittlerweile werden wir auch mal als anstrengend bezeichnet oder für unsere Konsequenz gelobt.

    Na, ja. Ich nehme das beides mal als Kompliment, denn wenn wir raus aus unserer bequemen Komfortzone möchten, müssen wir was ändern. Oft braucht es da jemanden, der uns motiviert oder auch nervt.

    Die Rede von Severn Cullis Szuzuki vor der UNO 1998 in Paris ist mir einfach zu sehr in meinem  Kopf geblieben.

    Ja, wie können wir allen ernstes unseren Enkeln eine Zukunft versprechen in der sie auch noch so unbeschwert leben können wie wir früher? Heile Welt? Auf Bäume klettern? Schmetterlinge beobachten? Wir wissen doch schon lange, dass es anders werden wird. Ganz anders.

    Ich muss schon von meinen Urenkeln sprechen, denn unsere Enkel sind schon bald so groß…aber auch hier und heute bemerke ich die Sorgen. Es geht schon ans Herz, wenn meine 9jährige Enkeltochter reingestürmt kommt und aufgeregt fragt, ob das stimmt, dass in ihrem Shampoo Mikroplastik drin ist. Oder wenn sie erschrocken ist wegen der an Plastik verendeten Schweinswale am Strand. Nicht so einfach dann als Oma aufzuklären, Hilfswege anzubieten und gleichzeitig nicht zu demotivieren. Sie hat doch noch ihr ganzes Leben vor sich.

    Also los: 

    • schau auf das Produkt, was Du kaufen willst
    • Lass es stehen,  wenn da PEG + ne Nummer dahinter steht.
    • nicht kaufen oder benutzen.

    Das bekommen auch schon Kinder hin.

    Was es mit dem PEG auf sich hat? Das sind künstliche Hilfsmittel und ganz platt gesprochen Mikroplastik. Es sind Füllstoffe, die Haare geschmeidiger oder sonst was machen sollen damit es sich gut anfühlt. Mir kommt es eher wie ne Art Zwei Komponenten Kleber daher, weil es sich mit der Waschlauge zum Beispiel verklebt und hässliche Flecken in der Wäsche verursacht. 

    Ganz ehrlich ich finde es einen Skandal, dass so was, gerade in Kinderprodukten – erlaubt wird.

    Wie das mit dem PEG genau ist habe ich schonmal in einem Blogbeitrag geschrieben.

    Sei Teil der Lösung- nicht Teil des Problems hatten wir auf der WAVE gelernt.

    Stück für Stück immer nachhaltiger zu werden und zu leben. Immer zu überlegen wie man es für unsere ( und andere) Enkel besser machen kann.

    Was liegt dann also viel näher für eine kleine Bed and Breakfast Pension als ein KlimaHotel zu werden?

    Zugegeben erstmal kam ich selber nicht auf die Idee. Die Messlatte liegt hoch.

    • Viabono zertifiziert
    • C02 Fußabdruck
    • jährliche Rezertifizierung
    • Ökostrom
    • Lademöglichkeit für Elektroautos
    • Charta der Vielfalt
    • Bienenstöcke am Haus…

    Die Regularien geben sich die KlimaHotels übrigens selber und versuchen bei der jährlichen Tagung immer noch besser zu werden.

    Ausschlaggebend für mich war dann letztendlich eine nachhaltige Tagung in 2018 in Lübeck.

    Unvergessen wegen der tollen Organisation. Unvergessen aber auch wegen dem Schneesturm, der alles ganz schön durcheinander gebracht hatte.

    Meine Vorbilder waren da:

    Barbara Kenner von Kenners Landlust, Ben Förtsch vom Creativhotel Luise….

    …was für eine tolle, bereichernde Veranstaltung. Netzwerken pur.

    Ben war es dann, der mich ermuntert hat doch beizutreten und ein KlimaHotel zu werden.

    Echt jetzt? Ich mit meinem kleinen Betrieb bei den Großen? Bei den 4 Sterne superior Häusern?

    Was mir damals noch so suspekt war, ist der große Unterschied zu vielen anderen Kooperationen.

    • Klein und fein und schon mehr als 10 Jahre in Aktion. 
    • Wenn auch nicht so präsent wie andere. 
    • Und was kaum einer weiß: die KlimaHotels sind angesiedelt bei Viabono.

      Viabono ist ein Verein, 2001 initiiert vom Bundesumweltministerium, dem Umweltamt und zahlreicher touristischer Verbände um nachhaltigen Tourismus zu fördern. Auch das ist ein Unterschied zu allen anderen Kooperationen.

    • Außerdem ist es die erste klimapositive Hotelkooperation….und das seit 2013.

     

    Ist wie es ist! Und ich sag immer: es kommt, wie es soll!

    Passt auch viel besser zu uns: KlimaHotel und eben mehr als nur neutral. 

    Wir sind eben klimapositiv! Wie alle 10 KlimaHotels.

    So, nun wäre auch das mal geklärt. Und wer mich kennt, oder erlebt hat, weiß jetzt auch, warum ich manchmal etwas energisch zum Thema Klimawandel werde. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Gar keine! Da braucht es Leute, die unbequem sind, um die anderen aus der Komfortzone zu holen.

    „Von nüscht kommt eben nüscht“ wie meine Großmutter immer sagte.

    Oder neudeutsch:

    Zukunft braucht kein Zögern

    Meldet Euch, wenn Ihr nicht weiter kommt, oder nicht wisst, wo Ihr anfangen sollt. Ich kann Euch auch in Workshops etwas unterstützen.

    Viele Grüße

    Uta

    Und hier noch ein lesenserter Beitrag aus der GEO:

    https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/20913-rtkl-severn-cullis-suzuki-das-maedchen-das-27-jahre-vor-greta-den

           

           

          65 Ideen für Urlaub zwischen Ostsee und Schlei

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          Von ´ner Zugezogenen, die für Nachhaltigkeit und die Region brennt…von mir.

          Ganz klar, unsere Region ist schön und mir fallen eine Menge Tipps ein, die man machen kann. 65 Ideen wie Du besondere Ferien hier im Norden machen kannst, habe ich hier mal zusammengestellt.

          Fangen wir mal am Anfang Deiner klimafreundlichen Reise an:

          Klimafreundliche Quartiere gibt es- echt!

          • Campingplätze sind die wahrscheinlich nachhaltigsten Quartiere, wenn sie denn schön natürlich gehalten sind. Zumindest wenn man es auf das reine Zelten bezieht. Von  meinen Gästen habe ich gehört, dass es hier nett ist.
          • Jugendherbergen haben heutzutage eher Hotelcharakter aber immer verbunden mit dem familiären Miteinander. Eltern können hier auch mal in Ruhe durchatmen, weil die Angebote für Kinder unendlich vielfältig sind. Hier können sich die Kinder dann mal richtig austoben. 
          • Ferienwohnungen haben den Vorteil, dass Du schön autark bist. In der Regeln hat man rundherum auch ne Menge Platz. Super gut für Selbstversorger geeignet wie bei uns.
          • Hotels gibt es hier natürlich auch. Das Fritz, in Schleswig zum Beispiel. Klein, fein, beschaulich. Service inklusive.  Oder wie wäre es mit Bed and Breakfast am Dom, mittenmang sozusagen? 

          Für jeden ist also etwas dabei. Die Nachhaltigkeitspartner mit ihren Unterkünften der Region findest Du hier

          Extratipp: Achte auf Zertifikate wie zum Beispiel Viabono . Das ist die älteste nachhaltige Auszeichnung, die man in Deutschland als Gastgeber bekommen kann. Initiiert ist sie von der Bundesregierung, dem Umweltbundesamt und vielen anderen Institutionen.

          Bank an der Strasse zum mitfahren

          Umweltfreundliche Fortbewegung vor Ort

          • Busse gibt es hier, aber wie überall auf dem Land mit eingeschränkten Taktungen. Meist fahren sie alle Stunde. Allerdings dann auch, so wie bei uns nachmittags nur alle zwei Stunden. Schau bitte genau auf den Fahrplan. Neu hier ist ein MobilitätsProjekt entlang der Schlei. SMILE 24.
          • Radfahren ist die wohl beliebteste Art sich an der Schlei fortzubewegen. Radwege gibt es reichlich und extra Touren, sogenannte Schleichwege, im Hinterland. Hier darf man die kleinen landwirtschaftlichen Straßen als Radfahrer nutzen und die Landschaft pur genießen. Ich kann da keine Tour empfehlen, weil ich selber immer auf´s blaue losfahre und mich inspirieren lasse. Für alle, die ein Fahrrad leihen wollen gibt es hier Adressen.
          • zu Fuß spazieren oder wandern ist der neue Trend. Für Slow Travel genau richtig. Schritt für Schritt in seinem eigenen Rhythmus. Wer weiß ob man die Schnecken oder Käfer, die den Weg kreuzen sonst erlebt hätte.
          • Mitfahrerbank, schon mal gehört? An einigen Stellen in Dörfern z. B. gibt es Bänke, die als Mitfahrerbank ausgewiesen sind. Das bedeutet: nette Menschen teilen ihr Auto mit anderen und nehmen sie bis zum nächsten Punkt mit. So ne Art Hilfe zur Selbsthilfe weil der Bus nicht fährt.
          • Car Sharing, da ist es wieder und wie schon oben beschrieben kannst Du Dir einfach eins an bestimmten Stellen mieten. 

          Extratipp: Ein elektrisches kleines Leihauto haben wir für unsere Gäste direkt am Haus, vielleicht haben das andere Vermieter ja auch.

           

          Regional einkaufen geht so:

          • Direktverkaufs- Wagen stehen hier immer mal auf den Parkplätzen. Mal ein Fischverkäufer, Bäcker oder Gemüseverkaufswagen, die die örtliche Versorgung unterstützen.
          • Wochenmärkte haben wir vielfältige. Dort findet man ein gutes buntes Angebot von regionalen Anbietern. Mal sind sie vormittags, mal nachmittags. Allen gemeinsam ist das Erlebnis einkaufen und etwas ausprobieren. Ich geh immer Mittwochs nach Kappeln (8-12h). Dort hole ich schnell Aufschnitt von Schlachter Petersen oder wenn sonst etwas nötig ist.
          • Hofläden zu entdecken und die Produzenten vielleicht noch selber kennen zu lernen, das ist wohl das schönste Einkaufserlebnis. Wer da auf Schlemmertour gehen möchte schaut mal bei Gutes vom Hof  vorbei.
          • Biomärkte mit Vollsortiment findet man in Kappeln, Süderbrarup und Schleswig.
          • Straßenverkauf, das ist hier eine Besonderheit: kleine Stände oder Regiomaten bieten ein eingeschränktes aber nicht zu unterschätzendes Angebot. Manche auch zu „Unzeiten“

          Extratipp: In manchen Supermärkten oder auf den Wochenmärkten kann man sein eigenes Gefäß mitbringen…oder man kauft als Hausgast beim Vermieter, wie bei uns im Lose Laden.

          Regionale Produkte im Automat

           

          Typische Früchte der Region

          • Rhabarber– Ab etwa Ende April kaufe ich den Rhabarber immer von Hof Großholz . Verarbeitet wird er dann zu Kompott, Saft, auf Kuchen etc.
          • Erdbeeren– Hier gibt es einige große Erdbeerfelder zum Selber pflücken. Und was dabei am Spaß macht sind die Erdbeeren direkt auf dem Feld zu naschen. Von der Hand in den Mund. Ich liebe die Erdbeeren von Alke Thiesen.
          • Rosen– wunderschön blüht und duftete es aus den Knicks so im Mai und Juni. Wilde Rosen gehören dann dazu. Die Blütenblätter verarbeiten wir zu einem Aufstrich und über die Hagebutten freuen sich die Vögel im Herbst.
          • Holunder- der wächst hier ganz typisch überall. Frische Blüten nutzen wir für einen Sirupansatz. Aus den Beeren, die leider in den letzten Jahren schnell noch am Strauch eingetrocknet sind, kochen wir einen Fliederbeersaft.  
          • Mirabellen– noch eine Knickpflanze, die man hier direkt am Wegesrand ernten kann.
          • Kreten– etwas ganz besonderes und so eine Art Haferpflaume.

          Extratipp: Du kannst sie selber sammeln, beim Straßenverkauf ergattern oder im Restaurant mal ausprobieren.

           

          Umweltbewusstsein – am Strand- gehört einfach dazu!

          • Müll, den wir selber mitgebracht haben wieder mit zu nehmen, ist für dich bestimmt eine Selbstverständlichkeit. 
          • Luftballons solltest du besser nicht an den Strand mitnehmen. So hübsch sie aussehen. Zerplatzen sie, hinterlassen sie unter Umständen Reste, an denen die Vögel und andere Tiere verenden können.
          • Zigaretten Liebhaber finden an vielen Stränden solche Strandaschenbecher. Eine echt gute Idee für alle, die grade keinen zur Hand haben. So schützt du Kinder, Tiere und die Umwelt. Danke.
          • Plastik am Strand ist immer wieder zu finden. Hier ein Bändchen, dort ein Deckel. Leider ist schon viel in die Schlei gelangt. Bitte hilf mit den Strand sauber zu halten.
          • Sonnencreme ohne Mikroplastik, was für ein Thema. Ich möchte Dir Deinen Urlaub nicht vermiesen, aber bitte schau mal auf Deinen Sonnenschutz, was da so alles drin ist und Dir und der Umwelt vielleicht nicht gut tut.

          Extratipp: Müll sammeln als Challenge mit mehreren. Wusstest Du, dass wir nicht nur an der Schlei ein Riesen Plastik Problem haben?

          Umweltbewusst im Quartier- das geht so:

          • Unverpackt einkaufen geht auf den Wochenmärkten zum Beispiel prima. 
          • Müll sortieren, so, wie Du es zu Hause tun würdest. Frag nur mal bei Deinem Vermieter nach, wie es hier in der Region gehandhabt wird. Da gibt es ja doch regionale Unterschiede.
          • keine Kurzreise– ja, leider. Im Zimmer geht es noch, aber der Aufwand eine große Ferienwohnung für zwei Nächte herzurichten ist enorm und nicht so wirklich nachhaltig.
          • auf Gepflogenheiten achten und zum Beispiel Hunde Kotbeutel im Restmüll zu entsorgen, nicht in die Natur schmeißen. Oder Akkus der E-Bikes nicht einfach auf dem Zimmer zu laden ( da macht die Versicherung Ärger). Einfach mal beim Vermieter nachfragen, wie er es gerne hätte ist bestimmt eine gute Idee.
          • Gemeinsamkeit suchen– es macht doch mehr Spaß den Grill für mehrere anzuschmeißen, zusammen zu kochen oder Unternehmungen zusammen zu gestalten – vielleicht ergeben sich ja die schönsten Urlaubserlebnisse oder gar Freundschaften.

          Extratipp: Frag mal deinen Vermieter- der hat bestimmt so richtige Insider Tipps auf Lager

           

          Fünf besondere Ausflugstipps

          • UNESCO Welterbe Haitabu, Danewerk,Wattenmeer- alle hoch im Norden und so schnell zu erreichen. Wusstest Du das? Besonders die Führungen bringen Interessantes zu Tage über die Wikinger, die Meeresbewohner oder verschwundene Städte
          • Thingplätze  auch wenn sie, wie im Bild, nachgestellt sind, haben etwas mythisches. Das sieht doch aus wie in Schottland, oder? Ich finde den Gerichtsplatz in Gulde einfach spannend.
          • Eine Fahrt auf der  Schlei, am Besten noch in einem der Schiffe mit Dachterrasse. Von hier kannst du weit über die Landschaft schauen. Was grad nicht so gut geht: Wer einen Törn Richtung Schleswig macht, hat dort etwas Zeit sich den Holm anzuschauen. Dienstags und Freitags geht es mit der Stadt Kappeln  vormittags ab Kappeln nach Schleswig. Achtung: Da gibt es wegen einer Brückenbaustelle gerade Probleme…gut sich bei der Reederei zu informieren.
          • Im Schloss Gottorf gibt es nicht nur tolle Ausstellungen sondern auch vieles über die Geschichte Schleswig Holsteins zu erfahren. Es ist unser Landesmuseum Zu einer der Moorleichen habe ich noch eine besondere Geschichte.
          • Führungen durch Naturschutzgebiete gibt es viele. Sowohl Naturschutzgebiete wie auch unterschiedliche Führungen. Zu den Wildpferden, für Vogelkundler, in die Moore oder Kräuterwanderungen.

          Extratipp: Schnitzeljagden quer durchs Hinterland mit kleinen Aufgaben machen Spaß.

          Steinsetzung in der Landschaft Angeln

           

           

          Grüne Feste- können wir!

          • Der Gottorfer Landmarkt ist ein Bio Landmarkt, der immer im Mai am Gottorfer Schloss stattfindet. Von Biokäse, Tieren und Pflanzen gibt es ein buntes Programm und viel zu entdecken. Er findet am 15.05.2022 von 10-18h statt.
          • Offene Gärten sind  eine tolle Möglichkeit für Gartenliebhaber mal in private Gärten rein zuschauen gibt es am 18. und 19.Juni 2022. Noch gibt es keine Liste der teilnehmenden Gärten. Ich hoffe sehr, dass mein Lieblingsgarten wieder dabei ist.
          • NORDEN ein buntes Fest, dass sich seit ein paar Jahren auf den Schlei Wiesen in Schleswig etabliert hat. Von Ende August bis September wird hier an drei Wochenenden Kleinkunst, Musik, Vorträge und alles Mögliche mit einem nachhaltigen Hintergrund gefeiert. Ich kann’s nur empfehlen und bin sooft es geht dort.Tagsüber wird ein tolles Programm für die Kinder gemacht. Ich liebe es am Abend auf dem Steg dann den skandinavischen Klängen der Bands zuzuhören und dabei den Blick über die Schlei schweifen zu lassen.
          • Das Greescreenfestival ist ein großartiges Festival der Naturfilmer und findet immer im September in Eckernförde statt. Karten dafür sind allerdings schwer zu ergattern. Es findet vom 07.-11.09.2022 statt. Das Programm gibt es hier.
          • Süderschmedeby- liegt im Norden Deutschlands dicht an der A7. Eigentlich gehört es nicht hierher, weil zu weit weg von der Schlei. Aber so schön, dass ich es trotzdem aufliste. Insidern ist der internationale  Kunsthandwerkermarkt am Pfingstwochenende ein Begriff und der Besuch für mich ein Muss.

          Extratipp: einfach den Urlaub an der Schlei mit einem der Feste verbinden

           

           Ungewöhnliche Sport Events

          • Lauf zwischen den Meeren– von der Nordsee an die Ostsee, von Husum nach Damp. 96 Kilometer, 10 Streckenabschnitte, 5-10 Teilnehmer pro Staffel. Am 08. Juni 2024 geht’s los. Jeder ab JG. 2009 kann mitmachen. 
          • Entenregatta in Kappeln- welche Quietsche Ente gewinnt wohl das Rennen auf der Schlei?
          • Rumregatta– am letzten Wochenende im Mai findet die Regatta statt. Erinnert werden soll an die Geschichte des Rums in Flensburg. Gewonnen hat das Schiff, das als letztes ins Ziel kommt.
          • Apfelfahrt– hier werden ab Glücksburg oder Kollund traditionell Äpfel verschifft.
          • Ostseeman– der Triathlon im Hawai des Nordens rund um Glücksburg: 3,8 km in der Ostsee schwimmen+ 180km Radfahren+ 42,1 km laufen. Puh, nix für mich. Aber sehr beliebt, bei allen die es lieben sich mit den Naturgewalten zu messen. Gestartet wird in Glücksburg am 03.-04. August 2024. Eine kürzere Distanz gibt es übrigens auch.

           

           

          Meine fünf heimischen Geniessertipps

          • Gut Oehe– Um die Ecke von der Schlei und Maasholm einfach weiter laufen. und mit einem Strandspaziergang an der Ostsee verbinden. Lust auf Kuchen oder etwas Deftiges? Das läßt sich auf Gut Oehe prima verbinden. Ein wunderschöner Hundestrand ist übrigens auch in der Nähe.
          • Odins– in Busdorf bei Schleswig, mit Anlegestelle an der Schlei, da liegt das Odins. Ein Wikingergasthaus mit Hofladen. Man sitzt rustikal auf Eichenbänken, kann zuschauen, wie in der offenen Küche gewerkelt wird oder dem knisternden Ofen zuhören. Tatsächlich machen sie im Odins fast alles selber. Die Brötchen und das Brot kommen aus dem Steinbackofen, die Wurst wird selber gemacht und geräuchert…hier ist essen ein feinheimischer Genuss und natürlich kommt alles aus der Region.
          • Spechts Speisewirtschaft– bietet dann so richtig maritimes Flair. Im Bootshafen gelegen…na, was es da wohl gibt? Richtig Fisch! Anderes natürlich auch.
          • Die Angeliter Kaffeetafel gehört zu den traditionellen Events hier. Das Richtige für Kuchenliebhaber. Aber Vorsicht, es gibt 7 harte und 7 weiche Kuchen…

          Extratipp: das Naturgenussfestival findet von Mai bis September statt und bietet eine Reihe von Möglichkeiten sich kulinarisch mit der Region auseinander zu setzen.

          Besonderheiten in unserer Tierwelt

          • Angeliter Rind– wenn man denkt die braunen Rinder gehören doch nach Bayern, dann liegt man falsch. Es handelt sich bei den Angeliter Rindern um eine besondere Rasse, die es hier in der Gegend zwischen Schlei und Flensburger Förde, der Region Angeln, noch gibt. Sie stehen auch auf der Liste der aussterbenden Rassen
          • Schleswiger Kaltblüter– wow, was für mächtige Pferde. Früher wurden die goldgelben Arbeitspferde vor große Wagen gespannt und zur Arbeit auf dem Feld eingesetzt. Heute sieht man sie noch bei Rückearbeiten im Wald. Auch sie sind vom Aussterben bedroht
          • Angeler Sattelschweine- gehören hier einfach dazu. Es sind ziemlich große Schweine, die vorne und hinten schwarz sind. Dazwischen haben sie einen hellen Streifen, oder Sattel. Daher der Name. Da das Fleisch dieser traditionellen Rasse ziemlich viel Speck hat wurde es in den letzten Jahrzehnten nicht gerne gekauft. Dadurch landeten die Angeler Sattelschweine auf der Liste der gefährdeten Arten. Seit ein paar Jahren besinnt man sich aber wieder auf deren Nutzen und findet sie auf den Speisekarten der einschlägigen Restaurants. 
          • Seeadler– gibt es hier im Naturpark Schlei seit ein paar Jahren wieder
          • Schweinswale– ziehen sich gerne in die Schlei

            Extratipp: Im Tierpark Arche Warder kann man alten Rassen noch sehen, falls Du sie hier nicht zu Gesicht bekommen hast. Der Nutztierpark liegt dicht an der A7, sodass sich das mit An oder Abreise gut verbinden läßt.

            Für Seeadler und Schweinswale frag an der Intergrierten Station in Falshöft.

             

             

            Unvergessliche Erlebnisse- wetten?

            • Whale watching– ja tatsächlich! Die Gegend ist sowas wie die Kinderstube der Schweinswale. Das sind die kleinsten Wale. Sie sehen so ähnlich aus wie rundlige Delphine. Auf einer geführten Tour erfährst Du was es mit ihnen auf sich hat und wie wir sie schützen können. Die Touren organisiert der Nabu und gehen ab Flensburg los. Mehr Infos gibt es hier 
            • Mitsegeln– na, wie wäre es? mal auf einem der Segelschiffe Mitsegeln und etwas mit anpacken? Das geht ab Kappeln. Da ich davon keine Ahnung habe mußt du selber mal schauen und dir ein Bild machen. Zu Kappeln gehört auf jeden Fall die PippiLotta, da würde ich gerne mal an Bord gehen.
            • Eselwanderungen– wie wäre es mit einem (vierbeinigen) Esel spazieren zu gehen? Ich liebe Esel und stell mir das toll vor. Sich auf das Tier am Ende der Leine einstellen. Eine neue Erfahrung. 
            • Erfahrene Helfer für das Treiben der Wildpferde auf der Geltinger Birk werden immer mal wieder gesucht. Einmal im Jahr werden die Pferde zusammengetrieben um sie zu untersuchen und überzählige Tiere abzugeben. Auf dieser Seite gibt es mehr Infos.
            • Morgensonne am Wasser erleben- laß Dich doch mal einfangen von der bezaubernden Stimmung zum Tagesanfang, wenn Nebel über dem Wasser aufsteigen und alles so eine besondere Ruhe hat.

            Extratipp: Sort Sol– schwarze Sonne- der Vogelzug der Stare. Ein tolles Spektakel. Im Frühjahr und Herbst zu beobachten. Bei den Dänen ein richtiges Event, aber hier auch anzuschauen.

             

            Schöne Mitbringsel- für zu Hause oder nette Menschen

            • Töpferei Stock in Kappeln bietet besondere Keramik, vom Meer inspiriert. Ich finde die Becher aus dem Ton unserer Küste besonders schön und verschenke sie gerne. Die gibt es aber nicht immer. Bei Deborah Stock und ihrem Team kann man übrigens auch Töpferkurse  belegen.
            • Maike von Blomst hat einen kleinen Blumenladen in Falshöft. Da du bestimmt auf die Geltinger Birk gehst, wirst du dir wahrscheinlich auch den kleinen Fischerort anschauen. Mittwochs-Freitags gibt es auch schöne Dekoartikel. Auch nachhaltige wie zum Beispiel die dänischen Übertöpfe aus Papier. Fragt einfach mal. Das Sortiment wechselt ständig.Tolle, selbstgemachte Kränze, die Fahrt nach Hause überleben gibt´s auch.
            • KAWERK– bedeutet Kappelner Werkstätten. Der kleine Laden in Kappeln hat es in sich. Immer wieder gibt es eine kleine Überraschung. Kleine Holzkisten für Werkzeug haben wir von dort gekauft. Von der Wolle ihrer Schafen haben sie neuerdings flauschige Wolldecken gewebt.
            • Apfel Secco von Joachim Henes sortenrein oder aus verschiedenen Apfelsorten. Das ist auch ein schönes Mitbringsel. Seine Apfelplantage liegt dicht an der Schlei. Natürlich gibt es dort auch Apfelsaft und andere Leckereien. In Schleswig hat er die Genusswerke aufgebaut.
            • Geschenke zum Verzehr sind doch sowieso immer gut. Verbraucht sich und sind keine Rumsteher. Wer mag kann auch bei uns was im Laden finden.

             

             

            Das waren meine 65 Tipps für nachhaltigen Urlaub zwischen Ostsee und Schlei. Frisch überarbeitet.

            Klimafreundlicher Urlaub ist ganz schön vielfältig, oder?

            Ich hoffe, ich habe Dir Lust gemacht unsere schöne Region mal ganz anders zu entdecken.

            Schreib mit doch mal, was Du dazu denkst, was du ausprobiert hast oder wie Du es erlebt hast.

            Übrigens enthält dieser Beitrag natürlich Werbung. Ich bin einfach überzeugt, dass das gute Tipps sind und teile sie gerne. Es ist einfach Werbung ohne Auftrag aus Überzeugung.

            In der Hoffnung, dass unsere schöne Region lange so schön bleibt. Denn nur was man kennt, kann man schätzen, oder wie war das?

            Viele Grüße aus Janbeck*s FAIRhaus

            Uta

            Dieser Beitrag ist übrigens lebendig und soll noch weiter wachsen. Da wo Foto steht kommt noch eins rein.

            Wer noch einen echt nachhaltigen Tipp hat meldet sich gerne bei mir per mail. Ich schau dann mal, was passt.

             

             

             

                 

                 

                 

                Meine Wildnis, mein Rückzugsort, mein Versteck

                Meine Wildnis, mein Rückzugsort, mein Versteck

                Meine Wildnis, mein Rückzugort, mein Versteck

                …mein unübertroffener Lieblingsort ist meine Wildnis hinterm Haus. Wer mich mal sucht wird mich da finden…oder auch nicht- grins.

                Irgendwann war ich mal auf Gartentour in Südengland. Die Landschaftsgärten von Christopher Lloyd, der Kiesgarten von Beth Chatto und ein Kräutergarten, bei dem um alte Mauern ein kleines wildes Versteck führte, sind mir nicht aus dem Kopf gegangen.

                 Als wir 2002 hier her kamen und die 40.000qm mit übernahmen machte ich dann mal einen Plan vom Gelände, wie ich mir das mal vorstellte…außerdem mußten wir als Käufer dem Amt für ländliche Räume darlegen was wir mit dem Gelände vor hatten. Man möchte verhindern, dass alles zugebaut wird. Ich habe also ein großes Blatt genommen und mal aufgemalt, wie ich mir das so vorstellte. In der Mitte Weidefläche und rundherum Wiesen, Tunnel aus Haselnüssen- in England Nuttery genannt, aus er man Ruten für Stützen und Absperrungen schneidet, und Rondeele mit Sitzplätzen in der Wiese. Alles so zusammengewürfelt wie ich es auf der Gartenreise gesehen hatte.

                Übersicht über das Gelände

                 

                Und jetzt ist alles viel besser geworden, als ich mir das ausgemalt hatte.

                Meine Wildnis. Mein Rückzugsort. Mein Versteck. 

                Wahnsinn, was da seitdem wir 2010 beschlossen hatten die Fläche nicht mehr bewirtschaften zu lassen, entstanden ist. Wir hatten wegen der ganzen Baumaßnahmen gar keine Zeit uns zu kümmern und fanden es auch spannend, was wohl passiert.

                Erst kam die Kamille, dann die Disteln. Grad so, wie es die Natur gut findet. Hier ein paar Birken, da einige Erlen und ganz viel Brombeergestrüp. Keinen einzigen Baum oder Busch haben wir gepflanzt. Es regelt sich alles von alleine. Wenn die Brombeeren kein Licht mehr bekommen verschwinden sie wieder und suchen sich einen anderen Platz.

                Es blüht und wächst, wie es will.

                Es darf sich aussäen was will. Sogar das ungeliebte Jakobskreuzkraut. Wobei wir das ordentlich im Auge behalten. Aber auch hier beobachten wir fasziniert, wie die Natur das regelt: Im Juni flattern abends die wunderschönen, knatschroten Schmetterlinge umher. Blutbären genannt. 

                Blutrot und bärenstark? Vielleicht.

                Ein roter Schmetterling

                 

                Der Blutbär fliegt die gelben Blüten des Jakobskreuzkrautes an und legt dort seine Eier ab. Irgendwann kommen dann die Signalorangen Raupen. Wegen der schwarzen Streifen auch Janoschraupen genannt. Massen von Raupen sind mittlerweile bei uns zu beobachten, die die ungeliebten Pflanzen kaputt fressen. Irgendwann sind die Raupen wieder weg. Verschwinden in der Erde um im nächsten Jahr als kleiner roter Schmetterling wieder aufzutauchen. Dann beginnt alles von vorn, bis das Jakobskreuzkraut erledigt ist.

                Kleine Raupen des Blutbären fressen das Jakobskreuzkraut

                Ich wander zwar das ganze Jahr durch meine Wildnis. Immer wenn ich etwas Ruhe und Abstand brauche. Es trifft mal mehr mal weniger zu, dass meine Wildnis mein Rückzugsort und auch mein Versteck ist.

                Richtig anfangen tut meine Erkundungstour aber immer im Frühjahr, sobald die Erde auftaut und alles zu sprießen beginnt. Dann laufe ich begeistert durch das Gestrüpp und versuche alles bildlich festzuhalten, was sich aus dem Winterschlaf traut.

                Knospen, Blüten und erste Blüten.

                Huflattich

                 

                Ich höre die Vögel, für die die Wildnis das reinste Paradies ist.

                Eine Insel in der landwirtschaftlich geprägten Umgebung, wo die Knicks keinen wirklichen Schutz mehr bieten, so zurechtgestutzt sind sie.

                Eine Oase, in der sich Mensch und Tier gut verstecken kann.

                Ein Reh traut sich nahe ans Haus

                 

                 Sogar die Robustrinder, Galloways, die bei uns von April bis Oktober zu Gast sind. Manchmal sind sie kaum zu finden. Kein Wunder, bei dem Tunnel und Gängesystem das sie angelegt haben. Die Rinder sollen die Wildnis in Schach halten und das tun sie auch. Sie nagen hier etwas Rinde, drücken da einen Baum weg und sorgen an anderer Stelle für eine neue Lichtung. Jedes Jahr wird es schöner. Das verzweigte Labyrinth und Wegesystem wird durch jede neue Gruppe Rinder erweitert.

                Herrlich sich hier zu verlieren. Immer Neues gibt es zu entdecken. Immer neue Pflanzen und Tiere zu fotografieren. Ständig gibt es etwas zu ernten. Von Blüten des Löwenzahn, den frischen Birkenblättern bis zu den Brombeeren. Und was wir nicht ernten, ernten die Tiere.

                Zwei Drittel für den Mensch, ein Drittel für die Natur. So hab ich es gelernt.

                Alles ist alleine gekommen:

                • die Rehe und das Dammwild
                • wilde Blumen
                • Insekten und Schmetterlinge
                • Bäume und Sträucher
                • die Frösche im Teich oder im hohen Gras
                • Kiebitze, die man nur an ihrem Ruf erkennt und die sich sonst versteckt halten.

                Was ich nicht so toll finde, dass der zweite Teich eigentlich fast nie Wasser hat, weil die Teiche einfach trocken fallen dürfen, das finden die Kiebitze toll. Sie haben genau den Lebensraum, den sie brauchen: eine feuchte Wiese.

                Der zweite Teich ist eher ein Feuchtbiotop

                 

                Ich wünschte mir hier ein Versteck oder einen Hochsitz, auf dem ich noch mehr beobachten könnte.

                Manchmal könnte ich stundenlang am Teich sitzen und schauen wer vorbei kommt. Die hübschen Libellen am Teich. Schillernd, unruhig flatternd, dicht über dem Wasser. Ganz kleine und die großen, die fast aussehen, wie kleine Hubschrauber. Oder die Schwalben, die die vielen Insekten direkt über der Wasseroberfläche fangen. Mit faszinierender Geschwindigkeit sind die unterwegs.

                Pause am Teich um Schwalben zu beobachten

                 

                Wenn die Frösche dann im Sommer so richtig aktiv sind, kann man sie schon hören wenn man sich dem Teich nähert. Zwei Minuten zuhören und jeder hat etwas zu lachen.

                Jetzt im Herbst ist es ruhiger geworden. Die Rinder sind wieder weg und ich kann meine Wildnis nach und nach besser erkunden. Kahler werdende Büsche geben den Blick frei, zeigen neue Ecken und verwunschene Wege. 

                Jetzt wo die Fläche wieder frei ist kommen sie auch wieder: die Fasane, die Rehe, das Dammwild. Sonst sind sie zwar auch mal da, aber jetzt kommen sie im Rudel.

                Ein ganzes Rudel Dammwild

                 

                Und wenn es wieder knackig kalt wird, der Teich zugefroren ist und alles mit Eiskristallen glitzert, dann haben die Tiere hier einen immer noch reich gedeckten Tisch mit Samen und letzten Beeren. 

                Teich im Winter

                 

                Ein schöner Rückzugsort. Zu jeder Jahreszeit. Für mich, für uns und auch für unsere Hausgäste.

                Die, die die Natur hier wertschätzen fühlen sich hier willkommen. Herrlich sie beim Ernten der Beeren für das Frühstücksmüsli zu beobachten. Ihnen zu begegnen, wenn sie an einem lauen Sommerabend mit leeren Weingläsern von der Bank am Teich kommen. Oder wenn Erwachsene sich wie in ihrere Kindheit wieder auf Schnitzeljagd durch unsere Wildnis gehen.

                Das ist es dann, was dann wirklich ein gutes Gefühl macht wenn wir sagen wir arbeiten hier klimapositiv. Nur mit Bäume pflanzen als Ausgleich ist es für uns nicht getan….

                Ich geh dann mal wieder in meine Wildnis Natur erleben und genießen.

                Viele Grüße aus meiner Wildnis, meinem Rückzugsort, meinem Versteck.

                Uta