Unsere nachhaltigen Maßnahmen 2022

Unsere nachhaltigen Maßnahmen 2022

17. Februar 2023. Freitag Nachmittag. Ich warte auf Gäste. Draußen stürmt es wie angekündigt. Es soll noch mehr werden. Der Wind pfeift jetzt mit Stärke 7 und Böen um 100 km/h ums Haus. Und da unser Haus in Nord Süd Richtung steht, bietet es jetzt dem Westwind eine super Angriffsfläche. Zeit, dem Wind zuzuhören. Oder dem, was dann doch noch durch die Gegend fliegt. Draußen kann man eh nichts machen. Sogar die Hühner mussten drin bleiben. Ausgebremst.

Zeit zum Lesen…oder schreiben…

Passt ganz gut: Gerade bekam ich ne mail mit der kleinen „Aufforderung“ mal aufzuschreiben, was wir im letzten Jahr so alles nachhaltiges gemacht haben. Gute Frage… was waren denn unsere nachhaltigen Maßnahmen 2022? Spontan würde ich sagen: ziemlich viele.

Wir sind Nachhaltigkeitspartner der Ostsee Fjord Schlei Region, da wird das jährlich nachgefragt. Es geht nicht um eine Kontrolle, sondern darum, sich weiter zu entwickeln und diese nachhaltigen Maßnahmen an andere weiter zu geben.

Kein Problem. Also fing ich meine Liste mal an. Gut, dass ich im Jahr so viele Fotos mache. Daran konnte ich mich längshangeln. Es ist eine lange Auflistung unserer nachhaltigen Maßnahmen in 2022 geworden.

Hier ist dazu mein allgemeiner Rückblick auf das letzte Jahr… weil alles bei uns ja irgendwie nachhaltig ist.

 

Unser Jahr 2022… voller nachhaltiger Maßnahmen

 

Jedes Jahr zum Ende setze ich mich hin und mache mir Gedanken über das vergangene, aber in erster Linie über das kommende Jahr.

Ich definier dann seit langer Zeit ein paar Ziele, die ich irgendwo notiere.

Interessant dann mal zu sehen, was man am Ende davon dann tatsächlich umgesetzt hat.

Gut, dieses Jahr 2022 war nach zwei Corona Jahren nicht unbedingt normal. Mit dem Krieg in der Ukraine wurde unser Leben ja etwas durcheinander gewürfelt. Demütig müssen wir feststellen, dass wir hier behütet sind und manchmal auf hohem Niveau „Jammern“. Wobei mir ehrlich gesagt nicht klar ist, wie alles zu einem guten Ende kommen kann.

Alles hat eine andere Gewichtung bekommen. Trotz aller Schwierigkeiten, Energiekrise und Durcheinander auf der Welt werden wir hier weiter versuchen, andere mit dem Bazillus der Nachhaltigkeit anzustecken.

Beim Stolpern von einer Krise in die nächste wollen wir auch versuchen, den Fokus auf das Positive nicht zu verlieren.

„Wenn man den Hass in Elektrizität umwandeln könnte, wäre ausreichend Energie für die ganze Welt vorhanden.“

Frei nach Nikola Tesla 1856-1943

… das wär´s.

 

Unsere Ziele 2022 und was daraus geworden ist

  • Unsere Homepage habe ich nach einem mehrere Monate dauernden Marathon (weil technisch unterbegabt) und vielen Online Kursen soweit endlich aufgemöbelt.  Jetzt sollte sie so anwenderfreundlich wie möglich sein. Außerdem wollte ich unbedingt viel von unserer Arbeit erzählen, damit wir so transparent wie möglich sind. Das wird aus vielerlei Sicht immer wichtiger in diesem ganzen klimaneutralen Dschungel.
  • Mit Johanna und Kira haben wir zusammen neue Speiseangebote für unsere Gäste entwickelt. So gibt es jetzt selbst gemachte Nudeln (ohne Ei) in drei Varianten. Dazu auch hausgemachte Soßen zum Aufwärmen und diverse leckere Chutneys.
  • Mit Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Recht hatte ich im Winter zwei neue Möglichkeiten für meine Kommunikation entwickelt: Das eine sind jetzt QR Codes, die ich auf Aufkleber gedruckt und in den Quartieren versteckt habe. So ist es eine Art Schnitzeljagd. Hinter den Codes stecken Beiträge aus meiner Homepage, die zugehörige Sachen besser erklären. Zum Beispiel warum man bei uns so gut schläft, wie das mit der Klärung des Wassers funktioniert oder welche 65 nachhaltigen Tipps man hier unbedingt machen sollte.
  • Das Zweite, was wir zusammen entwickelt haben, ist ein GUTAbag. Die Studenten meinten, ich sollte mich als Marke mehr positionieren. UTA ist auch eine Chemiefabrik, das schien mir suboptimal. Also habe ich meinen Namen mit dem Goddiebag verknüpft. Was es damit auf sich hat? Wir haben aus alten Betttüchern aus der Pension Stoffbeutel genäht. Hauswirtschafterinnen haben das ja gelernt. Kompetent haben das Kira und Johanna übernommen. Die ersten GUTAbags haben wir schon mit Leckereien aus unserer Küche verschenkt.
  • Die dritte Idee war dann noch ein nachhaltiger Event, der zwar so in der Form nicht stattgefunden hat, aber mit dem Konzept in der Hand können wir das gut ein anderes Mal nachholen.
  • Jedes Jahr machen wir ein Brainstorming: Was gut war, was verbessert werden soll und dann darf jeder noch Wünsche äußern. Auf dem Wunschzettel von Kira und Johanna standen auch mehr Kräuter und mehr selber herstellen.
  • Tolle Hochbeete haben wir aus alten Backsteinen der Scheune gebaut. Eins für Kräuter, eins für Salat und essbare Blüten. Da schauen wir mal, was an dem Platz gut geht.
  • Es gab noch eine Reihe anderer Punkte auf meiner Liste, die ich auch verschiedenen Gründen nicht umsetzen konnte. Vielleicht war die Liste einfach zu lang, weil ich immer so viele Ideen habe. Also habe ich sie auf meine neue Liste für 2023 übernommen.

Unsere 10 Themen 2022

  1. Das Jahr begann gleich mit einem Sturm. Glücklicherweise ist bis auf ein lockeres Brett in der Scheune nichts passiert.
  2. Noch etwas Glück: Ich durfte mit meinen großen Wunsch von einem Gewächshaus erfüllen. Ganz schön teuer wars, aber schön und stabil. Ein bisschen englisch angehaucht. Ein Traum. Mein Traum. Es ist jetzt unser „Meetingraum“, wo wir kleine Pausen, Besprechungen und ab und zu mal ein Glas Wein mit Stammgästen genießen. Mitten in Paprikas und Tomaten.
  3. Im Frühjahr haben wir dann noch mal kräftig in das Portemonnaie gegriffen und alle anderen Betten der Pension auch mit Biobetten aus Thüringen ausgestattet. Nur in der Bauernstube ist das alte Gestell geblieben. Da haben wir in das Holzgestell, was noch gut war, einfach den Lattenrost und die Matratzen von der Biobettenmanufaktur eingebaut.
  4. Für bunte Eier auf dem Frühstückstisch sorgen jetzt meine lustigen Hühner. Eine bunte Truppe, die uns einigen Spaß macht.
  5. Energie war ein zentrales Thema in diesem Jahr. Steigende Preise für Gas waren der Grund, sich mit einer Wärmepumpe auseinanderzusetzen. Eigentlich mit zweien. In der Küche haben wir jetzt eine installiert, die im Sommer als Kühlung funktioniert. An den heißen Tagen in diesem Sommer ein sehr beliebter Ort. Die zweite ist die, die wir für die Wärme einsetzen.
  6. Mehr Sonnenenergie fangen wir jetzt auch auf dem Dach der Nordscheune, wie wir sie nennen, ein. Das hilft. die steigenden Stromkosten aufzufangen bzw. Abzupuffern.
  7. Freundschaften pflegen war eines unserer großen Themen. Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen, austauschen und Zeit teilen. Neue Freunde haben wir auch gewinnen können.
  8. Ein Buch schreiben wollte und will ich noch immer. Ich habe zwei Artikel tatsächlich veröffentlichen können. Einen über die Baugeschichte unserer Pension. Den kann man in unserem Blog nachlesen oder im Buchhandel kaufen. Da bin ich mega stolz drauf.
  9. Ja, geschrieben habe ich in diesem Jahr sehr viel. So viele Blogbeiträge finden sich jetzt auf unserer Homepage.
  10. Biodiversität ist ein großes Thema in diesem Jahr gewesen. Wir haben in einer großen Pflanzaktion einen Knick am Ende unseres Grundstücks mit vielen Freiwilligen gepflanzt.

Die beliebtesten Blogbeiträge?

Das waren wohl die Beiträge über die:

Da habe ich am Meisten Feedback bekommen.

 

Unser Jahr in Zahlen

  • 170 m Knick – 240 Sträucher – 100 Bäume
  • 9 Hühner
  • 68 Liter Trinkwasser/ÜN (statt vorher 58 Liter/ÜN- weil es im Sommer einfach zu trocken ist brauchen wir mehr Trinkwasser statt unserem hier aufbereitetem)…das macht mich nachdenklich
  • 2,69 kg CO2/Übernachtung

 

Sonst noch

  • Tolle Geburtstagsfeiern
  • Besuch vom Solarbutterfly auf seiner Reise um die Welt nachhaltige Pioniere zu zeigen
  • Besuch von Eidechse, Uhu, Bekassine, Hermelin- die biologische Vielfalt lässt grüßen

 

 Kleine Überraschungen

  • So viele Kraniche, die direkt auf dem Nachbarfeld zu beobachten waren
  • Ein Überraschungsnest mit 17 Eiern, die meine Hühner vor mir versteckt hatten
  • Die Wärmepumpe, die einen Monat zu früh geliefert wurde – staun
  • Ein Maulwurf, der meine Stiefmütterchen zum Wackeln brachte – ich dachte, ich träume…
  • Neue Fensterplatten für die Scheune, die bei einem anderen Bau nicht passten, dafür hier – Bingo.
  • Ein alter Apfelbaum, den wir in der Wildnis gefunden haben. Die Äpfel sind mega lecker und lassen sich gut lagern.
  • So viel Unterstützung für unser Heckenprojekt. In allen Richtungen. Ob finanziell oder tatkräftig. Unglaublich!!!

 

Mediale Überraschungen

  • Social Media: Polarstern Energie, WIDA, Frauen Unternehmen, Aguardio, TUTAKA
  • Filmisch: Bed and Nature, ARD Rabiat( Zustand der Ostsee), tatsächlich 2x RTL (Picknick und Kohl), Germany Tourismus (Feelgood) und DW Travel
  • Print: Spiegel 10 Tipps, Schlei Magazin vom Hamburger Abendblatt
  • kleine Vorträge über unseren Betrieb

 

 Nachhaltige Maßnahmen 2023

  • Tatsächlich mehr schreiben und Geschichten festhalten
  • Das Sortiment mit meinen Fotokarten erweitern
  • Neue Schreibblöcke drucken lassen
  • Unsere nachhaltigen Maßnahmen sichtbarer machen
  • Eine Streuobstwiese mit 25 alten Obstbäumen anlegen
  • Helferwochenenden etablieren

 

Wenn man das alles Mal so liest, ist wirklich eine Menge Schönes bei uns passiert.

Gut, das mal so zu reflektieren. Und die Perspektive sieht auch gut aus. Vor allem scheint es wieder eine lange Liste an nachhaltigen Maßnahmen zu werden.

Ich hab noch so viele Ideen.

Danke für Unterstützung, in welcher Form auch immer.

 

Den Puls des eigenen Herzen fühlen.

Ruhe im Innern. Ruhe im Äußeren.

Wieder atmen lernen.

Das ist es.

Christian Morgenstern.

 

Alles Gute für den Rest von 2023

Uta

Wer mal auf die Auflistung anschauen möchte findet unsere Liste der nachhaltigen Maßnahmen 2022 hier.

Hand in Hand geht alles besser

Hand in Hand geht alles besser

​“Hand in Hand geht alles besser“ ein Satz, der mich seit meiner Kindheit begleitet. Vom Tapezieren bis zum Dacheindecken …. Früher war es bei uns nicht üblich, einen Handwerker zu beauftragen. Das Geld war eben knapp. So schaute man, wer was kann und fragte um Hilfe.

Schon in unserer Bauphase hier auf dem Hof durften wir die Kraft vieler fleißigen Hände und der Gemeinschaft erleben. Da waren die Helfer überwiegend Familienmitglieder.

Das war jetzt anders, weil jeder in verschiedenen Lebensphasen anders gefordert wird …

 

Unser erstes Helfer Wochenende mit anderen seit Langem…

Nun liegt unser erstes Helfer Wochenende eine Weile zurück.

Diesmal  war die Aufgabe, die Kläranlage wieder von wildem Bewuchs zu befreien.

Wir haben hier im Kreis die größte private Kläranlage. Die funktioniert fast von allein und das auch noch voll biologisch.

Feststoffe aus den Toiletten werden bei uns verkompostiert und wieder in den natürlichen Kreislauf als Dünger auf die Blumenbeete getan.

Die flüssigen Stoffe aus Waschmaschinen und Toiletten werden in die Schilfbeete gepumpt. Dort filtern Millionen von Bakterien, die an den Wurzeln der Pflanzen sitzen, das gebrauchte Wasser. So gefiltert hat das Ostseewasser Qualität und kommt bei uns in die Toilettenspülung.

Ich habe das schon mal hier veranschaulicht.

Jedenfalls hatte der Techniker bei der letzten Überprüfung angemerkt, dass sich die Ackerwinde in der Anlage breitgemacht hatte. Mit einem sehr besorgten Gesicht sagte er das. Oha!

Das Problem ist, dass die Winde zwar ganz nett aussieht. Aber mit ihren energischen Ausläufern umwickelt sie die Schilfpflanzen und zieht sie runter. Gut ist das nicht. So werden die Schilfpflanzen an ihrem Wachstum gehindert. Und die brauchen wir ja zwingend, weil sie der Lebensraum von den Bakterien sind.

Also musste die Winde weg.

Alleine wäre das einen Mammutaufgabe, die höchstens frustriert und wochenlang dauert.

„Hand in Hand geht das bestimmt besser“,… dachte ich mir

Wir nahmen den Besuch unserer Freunde Andrea und Frank zum Anlass und luden gleich ein paar mehr Freunde ein … und ganz ehrlich: Es fällt uns nicht so leicht, um Hilfe zu bitten.

Wir haben aber in Corona Zeiten erlebt, was für eine tolle Community wir rund um Janbeck*s FAIRhaus haben. Das machte Mut.

Also begann ich mit den Planungen:

  1. Ich sorgte also erst mal für die Planung wer, wo und wann hier übernachtet
  2. machte einen Essensplan
  3. schaute nach dem Einsatzplan der Mitarbeiter, die uns ja versorgen sollten
  4. plante die zu erledigenden Arbeiten
  5. überlegte welche Gerätschaften wir dafür draußen brauchten
  6. sorgte für ein kleines Rahmenprogramm

Mittags gings los. Die Aufgaben waren schnell aufgeteilt, so dass es für jeden passte.

Schilfbeet runterschneiden

Schnell war das Schilf mit der elektrischen Heckenschere abgeschnitten. Während Frank und Andrea alles zusammenharkten und die Winde mit rausrissen, kümmerten sich Anja und Dirk um das Schreddern der festen Halme. Das gibt einen super Dünger. Reines Phosphat. Ich bemühte mich schnell das eine und das andere mit Schubkarren wegzubringen. Mal auf unseren Komposthügel, mal unter den Apfelbaum.

Knapp zwei Stunden und das erste Beet war fertig.

Ein Pflanzenklärbeet ist fertig

Hand in Hand geht´s eben auch schneller

Da auch nur dort die Winde ihr Unwesen trieb, wollten Stephan und ich das zweite Beet ein anderes Mal machen. Das wird nicht so aufwendig werden. Zeit war jedenfalls noch die Fragen der Helfer zu beantworten und ausgiebig die Funktion des Systems zu erklären.

Erklärung am Kontrollschacht

Zum Kaffee quetschten wir uns dann alle zu Trümmertorte ins Gewächshaus. Ging. War zwar etwas eng, aber auch hier bewährte sich das System „Hand in Hand“. Was benötigt wurde, wurde einfach rumgereicht. Jeder kennt es. Viel Platz braucht man nicht für eine gemütliche Runde.

Frisch machen und dann gings ab in einen netten, entspannten Abend.

Am nächsten Morgen haben wir dann alle zusammen erstmal die Gegend erkundet. Eine schöne Runde an unserem Lieblingsstrand, durch den Wald und zwischen den Feldern. Wunderschön und herrlich entspannend für alle. Und das Wetter war ´ne Wucht. Wie ein schöner Urlaubstag. Fein.

Mittag mit ganz selbst gemachtem Schokopudding zum Nachtisch. Lecker.

Dann konnte ich mal mein kleines Wissen über SEO und WordPress weiter geben und mich bei Andrea etwas revanchieren.

Ein Besuch bei Maike in Falshöft in ihrem Blumenladen durfte auch nicht fehlen. Dann noch ein kleiner Verdauungsspaziergang …. das Wochenende war intensiv und wie immer etwas zu kurz.

Geschafft haben wir ´ne Menge und erzählt noch viel mehr. Danke euch dafür.

Schön war´s so zusammen

 

Das war schon ein gutes Training für unsere große Pflanzaktion mit den Heckenrettern.

Irgendwie habe ich ja immer die Idee, es hier noch schöner und besser für die Umwelt zu machen.

Über Silvia von der Stiftung Naturschutz hatte ich ein paar Adressen und Themen bekommen.

Die Heckenretter waren eine der Adressen. Wie das Auswahlverfahren zustande kam, könnt ihr hier nachlesen.

Also: 170 Meter Knick sollten bepflanzt werden.

Den Wall hatten wir ja schon vor Langem aufarbeiten lassen, nur so richtig wachsen wollte da nichts.

Nun sollten 240 Sträucher und 100 Bäume in zwei Reihen auf den Knick.

Was für eine Aktion, wenn man alleine davor stehen würde

Aber wir haben alle getrommelt und in allen möglichen Kanälen von unserer Aktion erzählt.

Zusammengekommen sind dann ganz schön viele.

Früh morgens ging’s an einem Samstag los. Schnell wurde das Zelt aufgebaut für die kleine Pause mit Heißgetränken zwischendurch.

Einweisung zur Pflanzaktion

Nach einer Begrüßung und Vorstellung der Heckenretter bekam jeder einen Zettel in die Hand.

Zettel mit der Strauchbeschreibung

Dazu gab es eine Einweisung worauf beim Pflanzen zu achten war.

Der Knick war gut vorbereitet und in Abschnitte eingeteilt. Auf dem Boden waren bunte Punkte für die Zuordnung der entsprechenden Pflanzen. Gepflanzt wurde bis auf die Bäume immer in Gruppen von 3 bei den Pioniergehölzen und 10 bei den Sträuchern.

Kornelkirschen, Sanddorn, Weißdorn, Stieleichen, Buchen, Vogelkirschen, Gemeiner Schneeball, Hasel, Schlehen, Wildbirnen…

Hand in Hand für mehr Biodiversität

Kaum zu glauben, aber wir waren trotz eisigem Wind- oder gerade deswegen- schon um 12h fertig.

Im Café hatten Johanna und Kira schon alles vorbereitet:

Heiße Kartoffelsuppe, warme Getränke und… natürlich selbst gemachter Schokopudding. Bis auf die Schokolade alles schön regional.

Was für eine nette Runde. Überall wurde sich fleißig unterhalten.

Alex nutzte dann noch die Chance, unseren Knick zu erklären:

  1. warum wir diese Pflanzen ausgesucht haben
  2. welche Tiere sich dann wahrscheinlich irgendwann darin aufhalten werden
  3. und wofür speziell diese Pflanzen gut sind.

Dann gings noch mal in die Kälte. Gut, dass wir das meiste schon erledigt hatten.

Hand in Hand wurde dick Stroh als Mulchmaterial ausgebracht um den Beiwuchs zu unterdrücken.

Mit Schafwolle wurden die Sträucher umwickelt. Eigentlich eher verziert.

Normalerweise hätte man einen Wildzaun aufgebaut, aber das haben Stephan und ich kategorisch abgelehnt. Nach etwa 10 Jahren soll man den entsorgen, aber dann ist alles schon so verwachsen, dass man höchstwahrscheinlich nur Teile wieder rausbekommt. Am Rest fanden wir, ist die Verletzungsgefahr für Tiere viel zu groß.

Also hoffen wir, dass das Wild unsere mit Schafwolle dekorierten Pflanzen so lange es geht in Ruhe lässt und sie gut anwachsen.

Knickpflanzen im Winter

Alle waren schon geübt und so ging das Aufräumen auch ganz selbstversändlich Hand in Hand

Da der Wind uns einen kleinen Streich spielte gings zur Abschlussrunde mit Fliederbeerpunsch, gemischt mit heißem Apfelsaft von den Genusswerken, und Streuselkuchen ins Café.

Jeder der Anwesenden sollte sagen, was er mit nimmt. Es waren bewegenden Worte. Hand in Hand an so einem Projekt mit Fremden  mitzuwirken, hat man ja auch nicht jeden Tag.

Auf den Punkt gebracht was alle bewegt hat: Gemeinschaft

 

Fazit:

  1. Trau dich zu fragen.
  2. Netzwerken ist toll.
  3. Hand in Hand geht alles besser.
  4. Wir haben eine tolle Community!
  5. Man lernt nie aus!

Danke an alle Freiwilligen, die uns unterstützt haben.

Die Bekannten und die Unbekannten.

Wir freuen uns über so viel Einsatz für noch mehr Biodiversität bei uns.

Danke auch an die vielen Spender, die das möglich gemacht haben, die kleinen und die großen. Besonders erwähnen möchte ich hier Ben Förtsch vom Hotel Luise, Volker und seine Frau aus Kiel, den BNW-Bund für Nachhaltige Wirtschaft, Elektro Zanzinger , Helmut und Susanne, Sabine und Klaus und viele, viele andere.

Ein Dank geht natürlich auch an den Naturschutzverein Obere Treene und die Heckenretter.

Uns macht es Hoffnung für nächste Projekte und überhaupt.

Wer weiß, vielleicht gibt es schon bald wieder so ein Helferwochenende.

Viel Grüße aus Janbeck*s FAIRhaus

Uta

Wie schön, dass Christiane Hermann dabei war und einen Artikel im Bauernblatt SH über unsere Pflanzaktion veröffentlicht hat.

Danke dafür!

Unser Hof und die Geschichte seiner Sanierung

Unser Hof und die Geschichte seiner Sanierung

Wie wir auf die Idee kamen unseren alten Hof an der Geltinger Bucht so zu gestalten, wie er jetzt ist? Mit der Technik und so nachhaltig?
Das werden wir immer wieder gefragt. Wie kommt man denn auf die Idee einen alten Hof so zu sanieren? Vor allem so umweltfreundlich und mit modernster Technik? Wäre nicht abreißen besser gewesen? War das nicht unwahrscheinlich teuer? Und was soll das schon wieder mit diesem so strapazierten Wort: Nachhaltig? Hier kommt also die Geschichte unseres Hofes und seiner Sanierung

Für uns war das schon immer wichtig nachhaltig zu leben. Wir möchten Ressourcen sparen wo es eben geht. Nicht nur weil es den Geldbeutel schont. Das fing schon an, wenn ich Obst unter dem Wasserhahn gespült habe. Mit einer Schüssel darunter habe ich das kostbare Trinkwasser aufgefangen und zum Blumengießen genommen. Im Garten Gemüse selber ziehen, einen Kompost anlegen, Müll trennen, gebrauchte Klamotten kaufen, selber nähen, Brot selber backen und natürlich Energie sparen, wo es geht. Alles irgendwie selbstverständlich, oder? Ideen kamen mit Peter Lustig und der Hobbythek.

In der Stadt kann man nur nicht alles an Ideen umsetzen, die man hat. Schon gar nicht, wenn man mit einer großen Familie in einem kleinen Haus wohnt.

Wie wir aufs Land kamen?

2002 haben wir, Uta und Stephan Janbeck- uns entschieden die Stadt Ahrensburg – zu verlassen und aufs Land zu gehen. Die 4 Kinder waren schon aus dem Haus oder auf dem Absprung. Wohin wir wollten war erst mal noch nicht klar. Es hätte auch Schweden sein können…
…ein alter Hof sollte es sein, mit Potential und möglichst original. Eine große Hoffläche davor, wie aus dem Bilderbucht eben.

Häufig sind wir nach Schweden gefahren, haben viel gesehen und Inspirationen gefunden. Wie zum Beispiel das Café Utsikten auf dem Halandsasen, das Vorbild für mein Körbchen Café wurde.

Den Hof – unseren Hof – haben wir dann irgendwann in der Geltinger Bucht gefunden. Übers Internet. 2002 gekauft und 2003 im April angefangen zu sanieren.

Die Gegend faszinierte uns. Fast wie in Skandinavien und noch ziemlich ursprünglich…und vielleicht hatte meine Großmutter mir auch zu viel vom weiten Himmel über riesigen Feldern aus ihrer alten Heimat vorgeschwärmt. Weit gucken kann man hier gut.

Hof bei Übernahme 2003

​Hof bei Übernahme 2003

Na, dann packen wir´s mal an

Mächtig viel Arbeit lag vor uns. Mit Renovierung hatte das nichts zu tun. Das war eine echte Kernsanierung.

In Bausendungen wird immer hochgerechnet wie viel Material verbraucht worden ist. Ich hätte gerne gewusst wie viele Kabel wir aus den Wänden geholt haben, wie viel Kubikmeter Schutt wir entsorgt haben, wie viel Lehm wir aus der Erde gebuddelt haben um die Fußböden vernünftig zu isolieren etc. Im Haupthaus sind nur drei Fußböden drin gebleiben. Der Terazzo und zwei andere Böden, die noch in Ordnung waren. Alles andere ist rausgeflogen. Neue Fundamente haben wir gegraben, Mittelwände verstärkt, neue Balken eingezogen.

Für groß rechnen und zusammenzählen war damals keine Zeit. Unser Hof sollte saniert werden und das brauchte Zeit- viel Zeit!

Man gut, dass wir vorher noch nicht wussten, was auf uns zu kommt, sonst wäre die Geschichte über die Sanierung unseres Hofes vielleicht anders verlaufen.

Was wir wussten war, dass alles, was wir jetzt energetisch machen uns im nach hinein Energie spart. Jedenfalls das meiste.

So viele Ideen- so viele Entscheidungen – so viel zu beachten. Ein so umfangreiches Projekt braucht ziemlich viel „Gehirnschmalz“. Schließlich kann man ein haus auch kaputt sanieren.

Wir haben uns ganz bewusst gegen den Dämmwahn und dafür entschieden das Mauerwerk des alten Haupthauses monolitisch zu lassen. Wir wollten den Taupunkt in der Wand nicht verlagern. Monolitisch heißt übrigens, dass das Mauerwerk nur aus Steinen besteht. In unserem Fall aus 1,5 Steinen. Klar wussten wir, das wir bei langanhaltendem Ostwind dann eine Strickjacke mehr anziehen müssen.

Aus der Erfahrung heraus haben wir Wände nur verputzt, damit sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können. So können wir eventuell auftretende Feuchtigkeit auch viel besser sehen.

Rohre für die Wasserführung haben wir in zwei Kreisläufen gelegt. Wir hatten schon damals die Idee Brauch/Regenwasser statt gutem Trinkwasser für Toilettenspülungen etc. zu nehmen .

An einen wassergeführten Ofen zur Energieerzeugung hatten wir auch schon gedacht.

Auch Kabel und Leerrohre haben wir seeeehr viele verlegt, für den Fall der Fälle…wenn der Fußboden erst mal verlegt ist wird es logischerweise  nachträglich viel schwieriger eine Leitung zu verlegen.

So ging es Stück für Stück weiter.

Eingezogen sind wir in die Baustelle schon Ende Mai 2003. Verrückt. An die Anmietung woanders haben wir nie gedacht. Die Sanierung unseres Hofes nahm uns voll und ganz in Anspruch.Wobei Stephan ja immernoch nach Hamburg zur Arbeit fuhr.

Im November kam dann die Heizung, ein Blockheizkraftwerk, das mit Gas betrieben wird. Lieber wäre uns ja eins mit Rapsöl gewesen, aber das war zu dem Zeitpunkt nicht möglich. Mittlerweile hatten wir es so kalt im Haus, dass Hund und Katze sich abwechselnd vor dem Halogenstrahler wärmten.

Parallel zu der Baustelle hatte ich meine Ausbildung zur Hauswirtschaft auf dem zweiten Bildungsweg angefangen. Das bedeutete einen Tag in der Woche ohne Bauklamotten und im Warmen in der Landwirtschaftskammer in Rendsburg. Meine Kolleginnen meineten schon ich müßte Wärmegeld abgeben. Wer einmal über einen längeren Zeitraum bei Minusgraden im Haus gefroren hat, ahnt, was ich dem Heizungsmonteur dann gesagt habe, als er meinte das mit der Heizung geht erst ne Woche später, weil der Gasanschluß ja noch übergeben werden musste. Ich war nett, bestimmt, verzweifelt…Ich erinnere es noch genau. Es war Anfang November und mir war schrecklich kalt und ich hatte das Gefühl gar nicht mehr warm zu werden. Es war Freitag, der 02.11.2003 und ich bekam Wärme.

Hofhund Biene wärmt sich

Auch der Hofhund Biene braucht Wärme

 

Was das ausmacht – Der äußere Charakter

Etliche Kabel, die außen am Haus angebracht waren haben wir entsorgt, kilometerweise Fugen ausgekratzt und wieder neu verfugen lassen.

Es wurden Fenster nach alten Bildern von einer hiesigen Tischlerei gebaut. Nach außen öffnend mit wenig Dichtung und Sprossen, so wie es sich hier gehört. Natürlich aus Holz. Und natürlich mit den Farben grün und weiß, so wie es sich hier in Angeln gehört.

Auch das Reetdach wurde neu gemacht mit Reet von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Nicht so feinhalmig wie das aus anderen Ländern, aber das war vielleicht unser Glück, weil es besser trocknen kann. Es war toll, den Reetdachdeckern zuzsehen, aber es war auch mega viel Arbeit und Dreck. Auch da haben wir mitgeholfen. Ich hoffe, wir müssen es nicht noch mal machen. Oben drauf aufs Dach kamen natürlich die Heidematten und die Hängehölzer. So, wie es nur hier in Angeln und Südengland ist.

Fast wie neu

Fast wie neu

 

Wasser und so weiter

Da wir vor Ort keine Kanalisation haben, die an ein öffentliches Netz angeschlossen ist, mussten wir uns auch da etwas überlegen. Empfohlen, da den meisten bekannt, wurde uns eine Dreikammergrube. Das hieße aber Kosten durch Entsorgung. Wir haben weiter gesucht, uns informiert und belesen.
Jetzt haben wir eine vollbiologische Kläranlage, die im Prinzip wie eine Komposttoilette funktioniert: Feststoffe werden in drei großen Behältern verrottet und die flüssigen Abwässer in Schilfbeeten wieder aufbereitet. Das machen übrigens Bakterien, die an den Wurzeln der Pflanzen sitzen. Das aufbereitete Wasser wird dann für die Toilettenspülung verwendet. Das Ganze wird natürlich an mehreren Stellen beprobt, damit es keine Probleme gibt.
Uns spart es enorm viel kostbares Trinkwasser. Und mit dem verrotteten Schiet düngen wir die Blume. Kreislaufwirtschaft eben.

 

Die Scheune war leider nicht zu halten

Schade um die Scheune

…aber sie war nicht mehr zu halten. Die Gebäude sollten ja einen Nutzen haben, aber hier war das nicht möglich. Nur sanieren um dann Autos oder Tiere darin abzustellen ging für uns nicht.  2004 musste dann die alte Maschinenscheune abgerissen werden, weil sie zu marode war. Zudem stand sie zu dicht an der Nachbargrenze. Die Entsorgung hat uns einige Zeit in Anspruch genommen, da eine Fremdfirma ein heilloses Durcheinander hinterlassen hatte. Das war der Moment, wo die Geschichte der Sanierung unseres Hofes – jedenfalls von meiner Seite- beinahe ein abruptes Ende bekommen hätte. Nun denn. Die alten, wenn auch weichen, Backsteine haben wir gesäubert und für Ausbesserungen aufbewahrt. Auch die alten Scheunentore liegen gut verstaut in der Scheune. Wer weiß wozu man sie noch brauchen kann.

 

Der Cafébau

Erst 2006 kam an diese Stelle mit Hilfe von hiesigen Handwerkern der Cafébau mit der Pension.
Mauerwerk im alten Verbund nachempfunden, dahinter Porotonsteine, eine Holzverkleidung im Obergeschoß in „Kriech- und Decker-Schalung“ aus heimischer Lärche. Innen mit Holzfußböden aus Kiefer, skandinavisch -gelaugt und weiß geseift-, Holzfenster nach außen öffnend, einem wassergeführten Kaminofen im Café. Alles ist technisch an unser bestehendes Netz angebunden.

Und weil der Architekt bei allem einen extra Planer haben wollte, hat sich Stephan eingelesen, alles selber geplant und mit den Handwerkern umgesetzt. So viele Planer von Klärtechnik, Heizungstechnik bis Elektrotechnik hätten wir auch gar nicht bezahlen können. Bei dem Gedanken wird mir heute noch ganz schwindelig wie bei einer Registrierkasse, die immer durchdreht.

Jetzt ist der alte Charakter eines Dreiseithofes wieder hergestellt. Drei Gebäude. Die Nordscheune, das Haupthaus in der Mitte und die Südscheune. Das war uns sehr wichtig. Der Neubau des Cafés wurde übrigens  ganz bewusst gestaltet wie eine Scheune. So lässt dieser Bau dem Reetdachhaus den Vortritt. Also gibt es auch wenig Gardinen.

Janbecks Dreiseithof 2006

 

Weiter ging´s

Ich hatte mit meiner Hauswirtschaftlichen Herangehensweise beim Cafébau Geld aus der Finanzierung über. Scheinbar ungewöhnlich für die Bank. Anfang 2007 wurde dann der ehemalige Kuhstall entkernt und zu einem Hofladen von unserer Tochter Maike Misirli, damals Blumen & mehr. Als hätten wir nicht genug von Sanierungen. Also ging die Geschichte weiter. Spannend,wenn ich dran denke: mit dem Bauunternehmer hatten wir abgemacht, dass die Cafégäste von den Bauarbeiten nichts mitbekommen sollten. So hat er sich ein Loch in die Wand gegraben und an den Schließtagen des Cafés den Kuhstall entkernt.

Eine Solarthermieanlage kam 2008 für die Wasseraufbereitung auf das Dach des Cafébaus.

In 2009 wurde der Hofladen aufgegeben und zu einem Apartment (Kuhstall) und dem Büro umgebaut. Mit passte das ganz gut in den Kram, weil wir so eine Erweiterung gut gebrauchen konnten. Das wurde dann zu meiner Projektarbeit in der Meisterschule. Ein sehr umfangreiches Thema für die Hauswirtschaft, da ja sehr unterschiedliche Anforderungen an Ferienquartier oder Büro gestellt werden.

Auch ein weiterer Dachs (Blockheizkraftwerk) kam dazu um die Wärme für den dann geplanten Neubau mit abzudecken.
2010 wurde schließlich das PLUSenergiehaus (das Haus erzeugt mehr Energie als seine Bewohner verbrauchen) von und mit einer hiesigen Holzbaufirma aus Sörup aufgestellt. Hell, rollstuhlgerecht und mit nur zwei großen Wohnungen à 100qm. Drinnen gibt es sogar eine Wärmerückgewinnung und eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach. Mit seinem modernen Äußeren steht es bewusst etwas abseits von den alten Gebäuden als moderner Kontrapunkt….und mal keine Sanierung.

Modernes Holzhaus 2010

 

Ein Puzzle ganz nebenbei

Natürlich haben wir nicht nur gebaut. Und natürlich ist die Nachhaltigkeit in unserem Betrieb noch umfassender. Mit dem Start des Pensionsbetriebes war von Anfang an klar, das wir den Gästen Schleswig-Holstein „schmackhaft“ machen möchten. Wir sind eben verliebt in Schleswig Holstein und das wollten wir auch gerne an die Gäste weiter geben.

  • Es zog sich von den Hotelbetten aus einer kleinen Manufaktur in Kiel bei der wir 2006 die Betten haben bauen lassen in blau und rot,
  • den auf Leinwand gezogenen (eigenen) Fotos in den Räumen,
  • der Bilderschau im neuen Cafékino,
  • den selbst kreierten Kissen mit denen die Räume noch ein bisschen persönlicher werden oder
  • den Produkten in unserem FAIRcafé und zum Frühstück der Hausgäste.

Wir stellen alles was geht selber her: die Brötchen, das Landbrot, die Aufstriche zum Frühstück und die Torten. Auch vegan. Und weil wir so viel selber machen, können wir auch gut auf Gäste mit Nahrungsunverträglichkeiten oder besonderen Kostformen eingehen. Dabei verwenden wir Produkte und Rezepte eben aus Schleswig-Holstein.
Wir schaffen Arbeitsplätze und wir beschäftigen unsere festangestellten Mitarbeiter rund ums Jahr. Die haben wir übrigens selber zur Hauswirtschaft im ländlichen Bereich ausgebildet. Neben Kochen, Nähen und Backen vermitteln wir alles rund um die Wäscheverarbeitung, Gartenpflege, Betreuung und vieles mehr, auch in Seminaren. Und auch hier legen wir großen Wert auf ressourcenschonendes Arbeiten.

Über ein Energiemanagement kennen wir unsere Verbräuche genau und sind in der Lage sie zu steuern. Smileys in Ampelfarben zeigen uns in der Hauswirtschaft ganz simpel, wann es gut ist die Waschmaschine an zu stellen. Wir wollen eben überall möglichst mit unserem eigenen Strom agieren. Ob beim Waschen, beim Backen oder beim Auto laden.

Toll zu sehen wie aus vielen Puzzlesteinen ein großes Bild entsteht.

 

Urlaub mit gutem Gefühl

Verträgliches Reisen gehört bei unseren Gästen zum Urlaub. Wir sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Einfach über Flensburg und dann weiter mit dem Bus. Dann sind es noch 200 Meter zu Fuß zu uns. In der heutigen Zeit, wo viele gar kein Auto mehr haben, ist das von unschätzbarem Wert. 20-30% unserer Gäste reisen alternativ an. Auch aus der Schweiz.

Wir selber sind seit 2014 begeisterte Fahrer mehrerer Elektroautos. Eins davon vermieten wir auch an Gäste. Den Sonnenstrom von unserem Dach können unsere Hausgäste laden. Seit 2010 sind wir ein sogenanntes Charge Hotel und Tesla Destination Partner.

Und eins der wenigen Klima Hotels Deutschland sind wir auch. Mit allen Verpflichtungen, die das mit sich bringt, wie zum Beispiel etwas für die Biodiversität zu tun. Bei uns werden die Verbräuche genau unter die Lupe genommen: vom Müll, der gewaschenen Wäsche bis zur Energie. Gut, wenn man alles im Blick hat. Für mich ist es ein Sport geworden immer zu schauen, ob es nur ein grobes Gefühl ist, dass wir hier und da eine Veränderung haben, oder ob es belegbar ist.

Und auch mit dem Energie sparen geht es bei uns immer weiter. Mehr Solar, eine Wärmepumpe und noch mehr Wärme aus Strom heißt bei uns gerade die Devise um gegen steigende Gaspreise anzukommen. Noch mehr Eigenverbrauch. So, das es geht. So, das wir es bezahlen können und dass es zum Hof passt. Schau´n wir mal, ob die Rechnung aufgeht.

Unsere Gäste holen wir mit vielen Hinweisen und Kommunikation ins Boot. Ohne dem geht es nicht. Aber die machen super mit.

Jetzt haben wir einen schönen, traditionellen Dreiseithof, der moderner kaum sein kann.
Er passt in die Landschaft und ist sogar als landschaftsprägendes Objekt eingestuft. Unseren Gästen haben wir so viel zu erzählen: über die traditionelle Bauweise, die Bedeutung der Farben und auch über unser ökologisches Konzept. Und auch über die Sanierung unseres Hofes und seine Geschichte.

Insektenparadies

Bunte Wiese mit Carden, Disteln und Kamille

 

Zeit vergeht

Es gibt immer noch viel zu sanieren. An einigen Stellen sind wir noch nicht  dazu gekommen. An anderen haben wir schon kräftig renoviert. Gäste first ist unsere Devise…aber auch wir machen mal ne Pause.

  • Mittlerweile sind die Betten ausgetauscht gegen Biobetten aus Vollholz,
  • die Wände mit Biofarben gestrichen und
  • die Zimmer zu Themenzimmern passend zur Region geworden.
  • Immer dabei auch der Bezug zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Aber es sind immer noch 7 unterschiedliche Quartiere für 21 Gäste. Das ist eine gute Größe für uns.
Wir machen Führungen und Workshops, weil wir „ansteckend sein wollen“  mit dem Bazillus der Nachhaltigkeit.

Was wir können, kann jeder. Es sind viele kleine Maßnahmen, die wir über die Jahre zu einem großen Ganzen zusammen puzzeln.

Und klar sind wir sehr idealistisch dabei und haben auf manches verzichtet, denn in Fördertöpfe passten wir irgendwie nie so richtig rein.
Manches hätte man besser machen können. Manches macht man heute anders.
Aber: wer nichts macht, macht eben nichts.

Wir haben gemacht, was für uns ging und fühlen uns echt wohl auf unserem schönen Hof.

Uta & Stephan Janbeck

Die Geschichte von unserem Steinbackofen

Die Geschichte von unserem Steinbackofen

Die Geschichte von unserem Steinbackofen ist eine lange und könnte so beginnen:

Es war einmal eine Familie, die machte eine Familienfreizeit im Kloster Heiligkreuztal auf der schwäbischen Alp.

Das war eine besondere Erfahrung und ein sehr schöner Urlaub, über den man alleine schon eine Geschichte schreiben könnte….aber das ist dann mal privat.

Diese Familie spazierte dann auch mal durch den Ort Heiligkreuztal um die Gegend zu erkunden.

Plötzlich kamen sie an einem Geschäft mit einem großen Fenster vorbei …

Eine merkwürdige Kombination stand dort in der Auslage: Trecker und andere Landmaschinen, Geräte und im Vordergrund alles, was man zum Sauerkraut machen brauchte. Also einen Tontopf, Hobel etc.. Die Familie spazierte weiter und hatte noch einen schönen Urlaub, aber das Bild dieser merkwürdigen Kombination im Schaufenster ging nie aus dem Kopf.

Die Familie waren natürlich wir Janbecks.

20 Jahre später, um genau zu sein 2012, machte ich eine Ausbildung zum Kneipp Gesundheitstrainer in Bad Wörishofen an der Sebastian Kneipp Akademie.

Man entwickelt sich ja weiter. Und lernen tue ich gerne.

Kneipp kannte ich von meiner Omi. Die 5 Säulen lernte ich kennen. Davon ist neben Wasser, Bewegung, Kräutern und der seelischen Balance das Thema Ernährung eine Säule der Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp​. So konnte ich alles verbinden.

Also, was machen wir in so einem Fall, wenn wir über 1000 Kilometer von fast Flensburg bis in den Süden- oder noch weiter- fahren, wir verbinden alles.

Ausbildung mit Neugier und Treffen mit interessanten Menschen.

#Netzwerken.

Nebenbei schaute ich mir diverse Biohotels an und holte mir einige Anregungen zum Beispiel in der „Rose“ der Familie Tress.

Mein Café und die Pension gab es ja schon seit 2006 und den Wunsch irgendwann in einem tollen Steinbackofen zu backen auch.

Genauso wie bei mir die Zeit eine Entwicklung gebracht hatte, war es wohl auch bei der Familie Häussler gewesen. Aus dem Landmaschinen Handel hatte sich ein ganzes Backdorf entwickelt.

Wir machten also einen Termin im Backdorf in Heiligkreuztal im Anschluss an meine Ausbildungswoche. Für Gewerbetreibende gibt es die Möglichkeit, sich das genau zeigen zu lassen. In einem anschließenden Gespräch kann man das dann auf seinen Betrieb genau beleuchten.

Das Hotel haben wir dann auch gleich in Heiligkreuztal gebucht: Das Kloster war mittlerweile in ein Hotel umfunktioniert worden. Spannend in den alten Gedanken und Erlebnissen zu wandern.

Lange hielten wir uns noch im Backdorf nach dem Vorführtermin auf …was es da alles gibt: Backöfen für jeden Zweck, Räucheröfen, Nudelmaschinen und soooo viel Zubehör.

Ich konnte mich gar nicht sattsehen. Ein Paradies. Da kam dann die Hauswirtschafterin in mir wieder durch. Und auch das: Möglichst alles selber machen, da weiß man, was drin ist!

Alleine schon spannend, diese Geschichte zu verfolgen, war ich doch neugierig auf diese Steinbacköfen. Das wäre was ….am besten noch mit knisterndem Holzfeuer.

Küche wie früher mit Holzbackofen

Und die Abwärme könnte man doch auch bestimmt sinnvoll nutzen …

Aber das wäre ´ne Aktion. Würde es doch bedeuten, morgens um 4 den Ofen anzuheizen …

Gerade war im Backdorf ein Seminar zu Ende gegangen und so konnte ich mal in die große Vorführküche luschern. Das wäre es: so einen Raum zu haben, Seminare zu geben …

Küche im Backdorf

Irgendwie setzte sich Frau Häussler senior zu uns und wir kamen ins Gespräch. Sie fragte, woher wir kämen und ich erzählte unsere Geschichte. S.o.

Sie schmunzelte und erzählte ihre Geschichte. Wie sie ihren Mann etwa in den 80ern überredet hatte, für sie 5 Backöfen zu bauen. Was damals noch Überredungskunst gebraucht hat, ist heute ein tolles großes Familienunternehmen geworden. Spannend.

Schon alleine deswegen wollte ich unbedingt hier von dieser Firma einen Ofen kaufen.

Mit vielen Ideen und einem Angebot fuhren wir wieder in den Norden.

Der Gedanke blieb und der Steinbackofen hatte sich in meinem Kopf festgesetzt.

Bei jeder neuen Planung wurde er mit bedacht. Kann man die Scheune noch ausbauen? Was geht da? Bekommen wir das personell hin? Können wir das finanziell wuppen?

Der Scheunen Ausbau scheiterte letztendlich an der Machbarkeit. Schwierig ein Gebäude von 1789 oder älter praktisch so auszubauen, dass es heutigen behördlichen Anforderungen entsprach und wir das auch noch bezahlen konnten.

War´s das jetzt mit der Geschichte von unserem Steinbackofen?

Wer mich kennt, weiß, dass ich so schnell nicht aufgebe: geht nicht, gibt´s nicht.

Wir planten und Pläne zerschlugen sich auch wieder. Unser Backofen in der Caféküche muckte inzwischen zusehends mehr.

Es kommt dann, wie es soll, auch wenn es viel Zeit braucht. Die Zeit war endlich da und ich setzte mich wieder mit der Idee des Steinbackofens auseinander.

Ich blätterte in alten Unterlagen, schrieb mit der Firma… ich war so fasziniert von dem Ofen und den Möglichkeiten, dass wir endlich einen bestellt haben. Yippie!

Endlich.

Allerdings ist es aus praktischen Gründen dann ein elektrischer Steinbackofen geworden.

Der Ofen wurde geliefert, auf zwei Paletten. Mithilfe eines kleinen Treckers konnten wir ihn dann aufbauen. Glücklicherweise hatte ich ein hohes Gestell mit Rädern bestellt damit man ihn bewegt bekommt.

Aber so stand er dann erst mal lange Zeit. Unangeschlossen …kein Platz war wirklich optimal.

Wo sollte er denn nun wirklich stehen? Er kam zu einem Zeitpunkt, wo wir im Betrieb kräftig am Umstrukturieren waren: Die Wäscheverarbeitung hatte zu wenig Platz. Wo sollte die hin? Da wir auch da alles selber machen, vom waschen, legen, mangeln, flicken und recyceln, braucht da allein schon für die Verarbeitung viel Platz. Vom Lagerplatz für Ersatzbettwäsche etc. ganz zu schweigen.

Im Team wurde hin und her überlegt und perspektivisch schon weiter gedacht.

Dann kamen noch die Ereignisse 2020 dazu und der Betrieb wurde ja sozusagen für geraume Zeit ausgestellt. Der Elan war flöten.

Mit den ersten Übernachtungsgästen, die zu großen Teilen Stammgäste waren, kam auch meine Freude wieder:

Ich habe im Betrieb groß ausgemistet, aufgeräumt, aussortiert …Ich kam wieder im Betrieb ins Tun.

Die Wäscheverarbeitung hat jetzt einen guten Platz mit viel Stauraum. Alles ist ziemlich gut geordnet.

Der Weg war frei- auch gedanklich- für den Ofen. Endlich.

Mittlerweile war unser normaler Backofen in der Küche gar nicht mehr bereit zu arbeiten und hatte nach 14 Jahren seinen Geist aufgegeben.

Es kommt eben, wie es kommen soll.

Freunde standen überraschend vor der Tür. Zack wurde eine Steckdose vom Elektrofachmann verlegt.

Der Ofen wurde in Betrieb genommen! Endlich!

Erster Schritt war den Steinbackofen einzubrennen. 2 Stunden. Dann warten und die Gerüche abziehen lassen.

Abwarten. Dann etwa 1,5 Stunden heizen und dann ausstellen!

Gebacken wird bei fallender Hitze. Also sozusagen in der Restwärme.

Schnell war ein Brötchen Teig hergestellt und die Würstchen legten wir nicht auf den Grill, sondern einfach in eine Metallwanne mit Rost. Ging super und hat allen vom Grillergebnis viel besser gefallen als auf einem richtigen Grill.

Selbstgemachtes Bier von unseren Freunden dazu… herrlich!

Ein guter Platz war gefunden. Nun brauchte es noch viel Ablagefläche drumherum.

Ich startete meinen allerersten Versuch früh morgens kurz nach 4.

Ofen anstellen und in der Zwischenzeit die Teige zubereiten. Normalerweise machen wir das immer am Vortag, aber ich war so gespannt und wollte unbedingt loslegen.

Also mal wieder etwas improvisieren. Das kann ich ganz gut.

Der Ofen war in der Zwischenzeit heiß. Ausstellen tut er sich von alleine. Dann musste ich etwa 20 Minuten warten. So verteilt sich die Hitze gleichmäßiger im Backraum war in der Beschreibung zu lesen.

Gut.

Die Reihenfolge des Backgutes hatte ich auch aus der Beschreibung entnommen, das war ein guter Anhalt.

Zuerst kam das Landbrot dran, dann die Hefezöpfe und dann die Scones.

Mehr ließ mein Zeitfenster nicht zu. Schließlich wollte ich fertig sein, bevor der normale Betrieb losging. Zumindest wollte ich die Arbeitsplätze wieder in Ordnung haben.

Die Teige einschießen – Backgut in den Ofen geben- konnte ich ja auch ohne Dreck zu machen.

Herrlich wie das duftete. Und wie die fertigen Brote aussahen. Eine tolle Kruste und ein fluffiges Innenleben.

Fertige Backwaren frisch aus dem Ofen

Ich war voll zufrieden mit dem ersten Backergebnis. Bei den Scones muss ich noch etwas tüfteln. Aber ehrlicherweise hatte ich insgesamt so ein gutes Ergebnis auf Anhieb gar nicht erwartet.

Die Teige werde ich beim nächsten Mal auch wieder den Tag vorher herstellen. Das ist sowieso zur besseren Bekömmlichkeit gut. Außerdem kann man die Hefe reduzieren. Da tasten wir uns Stück für Stück vor. Das Korn ist ja auch nicht zu jeder Zeit gleich. Mal braucht es etwas mehr Wasser, mal kommt der Teig nicht so gut hoch. Gut Ding will Weile haben. Alles braucht eben seine Zeit.

Ich vermute übrigens, dass das der Grund ist, warum viele Menschen mit den herkömmlichen Backwaren ihre Probleme haben und daran in irgendeiner Form gesundheitlich reagieren.

Zeit ist Geld. Deswegen wird ja in der Industrie viel dazu getan, Zeit zu sparen. So gibt es dann den Sack mit der optimierten Fertigmischung, wo der Bäcker nur noch Wasser dazu tun muss und fertig. Was dann da alles drin ist, muß oft noch nicht mal deklariert werden. Ein Thema, was mich sehr ärgert. Die Industrie wird ja immer einen Schritt weiter sein wie der Gesetzgeber.

Da hilft nur, sich als Verbraucher gut zu informieren und dort zu, wo man ein gutes Gefühl hat und Fragen auch mal beantwortet werden. Das ist bei guten Handwerkern ja meist der Fall. Die freuen sich, wenn man für ihr Produkt Interesse zeigt..

Bei uns kommen solche Fertigmischungen jedenfalls nicht ins Haus. Ich will wissen, was drin ist.

Wir schroten sogar das Korn selber. Und auch beim Korn wissen wir, wo es herkommt. Entweder vom bäuerlichen Betrieb eins unserer Teammitglieder oder aus dem Wildsaaten freundlichem Anbau mit dem grünen Siegel.

So, nun war ich abgeschweift….ich wusste doch, dass es eine länger Geschichte wird.

In der Saison backen wir jetzt immer mindestens zweimal die Woche. Der Ofen soll gut ausgelastet sein. Korn ist frisch gemahlen und steht bereit für den nächsten Backtag. Falls keins mehr da ist, wird es eben frisch gemahlen. Das haben wir gut im Blick.

Mittlerweile hat es sich gut eingespielt: Die Teige sind bereits am Vortag hergestellt und werden dann morgens am Folgetag weiterverarbeitet.

Eine große Teigmaschine hat es dann zwischendurch auch noch von Häussler gegeben. Das war ne ähnlich Aktion: wir mal wieder geschäftlich unterwegs, dort vorbei, angeschaut und gefragt, ob man die gleich mitnehmen kann. Okay, auch eine halbe Palette passt locker in den Tesla. Trotz Reisegepäck.

Im Sommer ist es ein besonders Vergnügen, den Ofen anzuheizen: wenn noch alles schläft, meinen Steinbackofen mit selbst produziertem Strom aus erneuerbaren Energien zu starten. Was gibt es Schöneres? Und sonst ist es auch ziemlich wirtschaftlich. Einmal aufheizen kostet etwa 2,50€. Heißt also alles soll optimal getimt werden, damit nicht nachgeheizt werden muss.

Nach den Broten, Zimtschnecken und Kuchen kommen jetzt die Früchte zum Trocknen oder das Müsli in den Ofen. Brühe, Brombeersalz, Rhabarberbonbons….wir probieren immer noch mehr aus. Auch mal Gemüsekuchen, Pizzas und Ähnliches

Herrlich, wie das schon bald früh durchs Haus duftet. Das ist schon verlockend.

Einige unserer Gäste wissen das sehr zu schätzen und bestellen ihr Brot vor.

Jetzt in der Nebensaison ist reichlich Zeit, in Ruhe neue Rezepte auszuprobieren. Eins liegt schon sehr lange und wartet darauf, ausprobiert zu werden: ein dunkles Körnerbrot, wie es in Dänemark gebacken wird.

Ein Rezept von unserer Lieblingsinsel. Aus einem Kochbuch von einem traditionellen Lokal dort. Blätter ich da drin, ist es wie Urlaub. Ein schönes, wenn auch nicht günstiges Mitbringsel. Egal. Übrigens sind viele meiner Rezepte aus dem Ausland. Mitgebracht von Urlaubsreisen etc. Alles Rezepte mit Geschichten dahinter. Auch Brotrezepte wie das Kräuterbrot.

Für das dänische Körnerbrot muss ich allerdings erst einmal wie beschrieben einen Sauerteig von Grund auf anfertigen.

Überhaupt werde ich mich wieder um die Sauerteigbrote kümmern, so wie wir sie früher gebacken haben. Nur für unsere Familie, weil Brot damals schon etwas teuer für unseren Großhaushalt war. Glaub, das Rezept ist noch aus der Hobbythek. Ganz aktuell also-grins.

Bei uns ist echt alles voller Geschichten. Allein schon hier in der Geschichte von unserem Steinbackofen.

Gerade hab ich in meinem Lieblingsladen noch ne Bestellung fertiggemacht. Plätzchenausstecher, zusätzliche Backbleche und noch ein paar Arbeitsgeräte, die wir gut gebrauchen können.

Die einen gehen eben gerne in den Baumarkt, ich in die Abteilung Hauswirtschaft.

Nur mal luschern ….und Zack ist die Liste lang.

So hat jeder seinen Spleen und alles seine Geschichte. Wäre ja sonst auch langweilig, oder?

Vielleicht schreibt Ihr mal, falls Ihr mehr wissen wollt über unserem Steinbackofen.

Viele Grüße aus der Backstube,

Uta

P.S.: Wer das Backergebnis dann mal kosten möchte, darf sich gerne als Übernachtungsgast beim Frühstück damit verwöhnen lassen, wir übern derweil.

 

Falls jemand meint, das ist hier Werbung…na wenn dann nur aus vollem Herzen und ohne Auftrag oder sonst irgendeiner Gegenleistung meiner Lieblingsfirma von der schwäbischen Alb

 

 

 

 

Natur pur und ein Knick- unsere Ökoinsel wird geschlossen

Natur pur und ein Knick- unsere Ökoinsel wird geschlossen

Was bedeutet das denn schon wieder? Natur pur und ein Knick- unsere Ökoinsel wird geschlossen?

Keine Sorge, es geht nur um unsere Wildnis hinterm Haus und mehr Biodiversität.

Und: Natur erleben und was das bei uns bedeutet.

Rund um unsere kleine Ökoinsel gibt es viel Natur zu entdecken: ob an der Ostsee, der Geltinger Birk oder im Naturpark Schlei.

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Von Baumriesen, Steilküsten, Mooren, Wildpferden, Schweinswalen oder den Adlern.

Natur…was ist das eigentlich? Was bedeutet Natur pur, wie man so schön sagt?

Bei uns fängt es mit dem vermeintlichen „Unkraut“ schon am Parkplatz an. Früher hab ich mir „einen Kopf gemacht“, wenn Cafégäste schon dort umgedreht sind. Heute weiß ich: es war besser so. Schließlich kann und will ich ihnen nicht „gerecht werden“.

Wir arbeiten nun mal ohne Spritzmittel oder chemische Dünger. Einfach natürlich.

„Iss was bei dir wächst und du wirst das „Unkraut“ mit anderen Augen sehen“ hatte ich mal irgendwo gelesen. Stimmt!

Seitdem gehe ich sehr wachsam durch unseren Garten und die Wildnis hinterm Haus. Hier etwas Giersch, da Brennnesseln… zurzeit ernte ich gerade die Beeren vom Weißdorn und die Hagebutten. Kennt ihr schwarze Hagebutten? Die von der Bibernelle Rose sind so dunkel und geben einen leckeren Saft. Aber beim Pflücken gibts erst mal gefärbte Finger und Dornen. Natur pur eben, die wehrt sich.

Herrlich die Frühstücksgäste mit unseren leckeren wilden Säften und den besonderen Aufstrichen zu verwöhnen.
Schnell sind wir dann im Gespräch, was man alles so ernten und essen kann. Wie man seine Schätze aus der Natur verarbeitet. Über Geschmack und Rezepte und wo man sie findet.

Für mich ist unsere Wildnis ein besonderes Geschenk.

Klar war es betriebswirtschaftlicher Wahnsinn, die Fläche vor mehr als 10 Jahren einfach so der Natur zu überlassen und schauen, was da so passiert. Schließlich wird gutes Ackerland noch bei den Banken anders bewertet als Brachflächen. Ich denke dann immer: mal sehen, wie lange das noch so bleibt.

Wir versiegeln in Deutschland viel zu viel Fläche. Umwidmung nennt man das.

Fläche, die der Natur verloren geht.

Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wenn Flächen nicht mehr gut bewirtschaftet werden können. Oder wenn es rundherum kaum noch Rückzugsmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen gibt. Möglich, dass eine Fläche wie unsere dann anders bewertet wird.

Vielleicht wird es dann eine Werteverschiebung geben.

Egal. Wir finden es jetzt sinnvoll und wertvoll, Natur zu erleben und daraus immer neue Produkte zu generieren. Das Schönste dabei ist, dass es eigentlich ohne unser Tun immer schöner wird. Wir lassen die Natur machen und gehen nur ernten. Dabei den Vögeln zuhören oder neue Wege im Dickicht zu entdecken.
Hier ein Versteck, da ein Loch und dort eine Spur… für mich ist das Natur pur.

Bei uns braucht man dazu nicht weit gehen. Es ist einfach hinterm Haus. Was für ein Luxus.

Unsere eigene Insel. Eine Ökoinsel.

Hier kann man Natur hautnah erleben: traurig, wenn der Teich wieder trocken gefallen ist, weil´s zu wenig Regen gab – den 5. Sommer hintereinander.

Dort liegen Federn und da vielleicht sogar Knochen. So ist Natur. Eben manchmal brutal. So wird man damit immer wieder konfrontiert, dass alles seine zwei Seiten hat.

Rein zufällig waren unsere 4 ha übrigens entstanden. Eigentlich hätten wir 12 ha kaufen können, damals 2002 mit dem Hof.

Unvorstellbar für einen Städter.

Lageplan

Was sollen wir denn mit so viel Land? Also zogen wir eine Linie von Knick zu Knick, da wo sowieso das Gelände versprang. So erhielten wir ein 40.000 qm großes, ziemlich quadratisches Gelände direkt hinterm Haus.

Übrigens mussten wir damals Amt für ländliche Räume erklären, was wir mit der Fläche vorhaben. Es handelt sich schließlich um eine landwirtschaftliche Fläche, die nicht bebaut werden soll. Daraus ist die Zeichnung oben entstanden.

Vorne die Hofanlage und dahinter die 40.000 qm. Ich vergess immer wie viele Fußballfelder es umgerechnet sind. Egal.

Seit 2010 hat dort die Natur das Sagen. Es darf wachsen, wie es will. Auch vielleicht die ein oder andere invasive Art, die manchem Naturschützer ein Dorn im Auge ist. Ich denke da an die armenische Brombeere. Aber ich denke, auch das wird sich regeln. Sobald die Bäume hoch genug sind, verschwinden die Brombeeren. Die Natur wird es richten.

Nur der Wall, der diese Verbindung von einem Knick zum anderen Knick schafft, will seit Jahren einfach nicht recht in Gang kommen. Während auf der Fläche schon alles Mögliche an Bäumchen und Sträuchern wächst, passiert dort so gut wie nix. On y soi qui mal i pense. Ich denke, es liegt an der Drift vom Nachbarfeld.

Immer auf der Suche nach Ideen, wie wir die Fläche noch verbessern können, kamen da so einige Ideen hoch: Zauneidechsen auswildern oder Blühwiesen anlegen, zum Beispiel. Das sind gerade zwei Projekte, die in Schleswig Holstein über die Stiftung Naturschutz forciert werden. Ich hatte von beiden Projekten die Fachleute da und was soll ich sagen: Unsere Fläche ist für die Zauneidechsen ohne großen (für mich zu großen) Aufwand nicht geeignet. Mit den Blühwiesen klappt´s  auch nicht so wirklich. Aber das liegt daran, dass hier schon so viel Wiesenpflanzen wachsen.

Ist ja auch irgendwie schön zu hören, dass man schon was Gutes für die Natur bewirkt hat.

Irgendwann habe ich dann von den Heckenrettern gehört.

Hm, die Idee, Heckenfrüchte zu verarbeiten und dann vielleicht sogar als Eis im Café zu verkaufen, gefiel mir. So nahm ich Kontakt mit dem Verein, der in Hamburg seinen Sitz hat, auf. Klar hatte ich mich vorher schlau gemacht und recherchiert. Ich glaube es war sogar Hans von den Ökomelkburen, der mich drauf gebracht hatte. Stimmt, dort hatten wir das Eis probiert. Bei ihm in Lentföhrden haben sie im letzten Jahr auch so einen Knick aufgesetzt.

Die Idee der Heckenretter ist, dass man mit Hecken mehr für die Natur tun kann, als wenn man nur Bäume pflanzt. Hecken sind einfach schneller dicht, bieten Unterschlupf für allerlei Getier. Außerdem sind sie schnell große CO2 Speicher, weil sie schnell und viel Blattwerk entwickeln.

Auch in ihrem Wurzelwerk speichern sie viel CO2.
Sie brechen den Wind und mildern das Klima.
Spannend.

Da ich ja ständig den Betrieb weiter entwickeln möchte- in alle nachhaltigen Richtungen- scheint mir das eine gute Idee.

Wir schließen den Raum unserer Ökoinsel. Wir bauen einfach einen natürlichen Zaun aus Büschen.

170 Meter Knick werden wir jetzt aufsetzen. Im Dezember solls losgehen.

Etwas Geld muss ich noch zusammensammeln für die Pflanzen. (Dank großzügiger Spender ist das erledigt)
Was ich total gut finde, war, dass Alex von den Heckenrettern sich intensiv mit uns und dem Gelände auseinandergesetzt hat. Sie hat sich alles genau angeschaut und unsere Wünsche berücksichtigt.

Hier gefragt, da erklärt.

So möchte ich zum Beispiel möglichst viele Früchte daraus ernten. Stephan denkt dann schon an die Energiekrise und möchte später Holz daraus ernten. Das wird zwar noch etwas dauern, aber auch das ist wichtig für einen Knick: Ein Knick soll dicht sein damit er für die Tierwelt attraktiv ist und seinen Zweck erfüllen kann. Also muss man ihn alle 10-15 Jahre „runter nehmen“.
Sprich alle Büsche müssen geknickt werden. Die Bäume lässt man als „Überhälter“ alle paar Meter stehen. Früher hat man beim Knicken die Äste runtergebogen und in die Erde gedrückt, damit sie neu bewurzeln. Heute wird das selten noch so gemacht.

Wenn ´s gut gemacht wird, werden die Sträucher runter geschnitten und nicht abgesäbelt.

Nebenbei: Knicks sind übrigens typisch und einzigartig für Schleswig Holstein. Weil das so ist, hat man sie als immaterielles Weltkulturerbe bei der Unesco angemeldet. Mal sehen, ob das klappt.

Bis zum Ernten ist es ja noch Zeit.
Erst mal müssen jetzt die Pflanzen auf den Wall.
Das wird bestimmt eine anstrengende Geschichte. Glücklicherweise brauchen wir uns nur um die Verpflegung und Unterkunft zu kümmern. Den Rest organisiert Alex mit den Heckenrettern. Übrigens kann sie immer Freiwillige für so eine Pflanzaktion gebrauchen. Manchmal machen auch Firmen daraus ein Teamevent. Auch cool.

Also auf geht´s zu noch mehr Biodiversität und Natur pur bei uns.

Mit 240 Sträuchern
100 Bäumen

Für Vögel und Insekten. Und vielleicht auch für allerlei andere Tiere.

Letztendlich werden so laut den Berechnungen von Alex 23 Tonnen CO2 gebunden. Im Boden und in der Luft.

Schön dabei zu helfen.

Schade, dass diese Aktion wohl nicht auf unser eigenes „CO2 Minderungs Konto“ einzahlt. Wir lassen ja für unseren Betrieb den CO2 Fußabdruck berechnen und kompensieren den kleinen Rest dann in Projekten. Dazu haben wir uns als Klima Hotel verpflichtet. Wir sehen das als Investition woanders. Damit unsere Maßnahmen für uns gewertet werden könnten, müssten wir das zertifizieren lassen. Das ist mit einem hohen Aufwand und hohen Kosten verbunden ist. Dieses Prozedere ist uns einfach zu aufwendig. Fordert unser Betrieb an sich ja schon genug Bürokratie.

An ein Ökokonto haben wir auch mal gedacht. Aber auch das ist nicht unsere Welt.

Machen wir´s eben für uns, unsere ideellen Werte und die Umwelt.

Genießen wir unsere Ökoinsel.

Übrigens um unsere Natur ganz pur zu erleben, haben wir einige Inseln in unserer kleinen Ökoinsel, die wir freihalten von Sträuchern. Kleine Lichtungen sozusagen. Die waren von alleine entstanden und wir haben sie einfach weiter kurz gehalten.

Hier werden wir im nächsten Jahr unser handgemachtes Frühstück anbieten. Da gibt es dann sozusagen die Wildnis auf dem Tisch im Wildniszimmer.

Natur pur zum Genießen in jeder Beziehung.

Wer Lust hat, das mal auszuprobieren, schaut einfach bei den Terminen und reserviert sich dann einen Tisch.

Und wer mehr wissen will zu unserer Pflanzaktion, meldet sich einfach direkt bei uns.

Ich freu mich schon drauf und hoffe, dass das Wetter einigermaßen mitspielt. Drückt mal die Daumen.

Viele Grüße

Uta aus Janbeck*s FAIRhaus

 

 

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