Wie Kalkulation wirklich bei uns geht

Wie Kalkulation wirklich bei uns geht

Neulichst titelte eine Bewertung: Nettes kleines Café mit Großstadtpreisen …

Damit war mein Café gemeint und tatsächlich hab ich etwas geschluckt.

Aber nicht weil ich mich angegriffen fühlte, sondern weil ich ein Verfechter von Transparenz und wahren Preisen bin. Wahre Preise bedeutet, man berechnet auch die Auswirkungen auf Umwelt oder Gesundheit mit, mal ganz simpel erklärt …führt hier jetzt aber etwas zu weit.

Geschluckt habe ich aber auch wegen so viel Unwissenheit auf Konsumentenseite. Kein Wunder allerdings, wenn keiner aus der Branche darüber redet, wie die Preisgestaltung und somit so eine Kalkulation eigentlich geht.

Das hat mich dann aber motiviert, endlich den angefangenen Beitrag über Kalkulation in Angriff zu nehmen.

Zeit also mal darüber zu sprechen, wie Kalkulation bei uns so geht.

Eigentlich müssten wir auf dem Land sogar teurer sein als in der Großstadt und ich erklär euch mal, warum:

Donnerstag war ich mal wieder auf dem Wochenmarkt und hab bestellte Ware in Kappeln abgeholt.
Das sind etwa 17 km eine Tour. Mit eigenem Strom im Elektroauto gefahren macht es Spaß, aber auch da muss ich meine Zeit mit berechnen, wenigstens zum Teil. Das ist Arbeitszeit. Nicht vergessen!

Ich liebe dieses schöne Gefühl vom Markttreiben. Ein bisschen wie Urlaub.
Klein ist der Markt in Kappeln, aber man bekommt alles: Fisch, Mediterranes, Honig, Obst und Gemüse, Wurst und Fleisch, Käse …

Alles war schon für mich am Wochenmarktstand vorbereitet und ich bezahlte. Etwas verwundert schaute ich auf den Kassenzettel. Hatte ich sonst nur kleine Mengen gekauft, brauchte ich diesmal anlässlich eines großen Frühstücks mehr Ware. Puh, der Preis differierte schon ganz schön zu dem, was ich im Kopf hatte.
Wir kamen kurz ins Gespräch mit dem Fazit: man muss erhöhen, weil alles teurer geworden ist …und es macht keinen Spaß mehr.

Und nun?

Nun will ich mal erzählen, wie so eine Preiskalkulation bei uns „abgeht“.

Ich kauf die Ware eben auf dem Wochenmarkt, beim Großhändler aus Kaltenkirchen oder direkt beim Produzenten.
Die Ware bekomme ich geliefert, wenn ich einen Mindestbestellwert erreiche.
Den gibt der Produzent bzw. der Großhändler vor und der liegt für mein kleines Café im Verhältnis ziemlich hoch …aber, ich werde beliefert. Also: alles gut.
Wegen der Energiepreise und der Maut gibt es manchmal eine Pauschale, die dazu kommt.

In Großgebinden oder in Leihgefäßen wird die Ware geliefert. Das spart ne Menge Müll.
Beim Großhändler läuft das über ein Leergutsystem wie beim normalen Getränkemarkt. Ist bei dem ganzen Kistensortiment etwas mit Aufwand verbunden, aber es funktioniert ganz gut.

Nun kommt die Warenkontrolle. Alle Sinne sind gefragt:

  • Sieht die Ware gut aus?
  • Riecht es gut?
  • Ist alles dabei?
  • Ist die Temperatur okay (betrifft Milchprodukte)?
  • Alles wird dann gut verstaut. Die Kühlschränke sind vorher gut gereinigt und desinfiziert worden.

So wie jeder es von zu Hause kennt, müssen wir auch immer schauen, was wir kaufen. Ist etwas aus guten Gründen zu teuer, weiche ich auf andere Ware aus.
Manches lasse ich auch ganz außen vor, wie zum Beispiel wasserintensives Obst und Gemüse aus Italien oder Spanien.

Immer im Auge muss ich den Endpreis für den Kunden haben.

Na, wer hat eine Ahnung, wie so eine Kalkulation ausieht?
…und, wer denkt, wir machen das alleine?
Weit gefehlt. Da liegt ihr ziemlich daneben.
Das Finanzamt gibt uns eigentlich den Preis vor.

Es ist so:
der Umsatz wird mit der gekauften Ware ins Verhältnis gesetzt.
Läuft das aus dem Ruder, wird nachgefragt.
Was das bedeutet?

Es fängt beim Frühstück an. Alles muss wenigstens einmal zum Überblick abgewogen und genau berechnet werden, was der Gast so wohl essen wird. Da helfen uns unsere Erfahrungswerte. Bis jetzt passt das ganz gut.

Nur 20 -23 % darf bei unserem Betrieb für die verwendete Ware ausmachen.
Der Rest sind Nebenkosten: Aufwendungen für Steuern, Abgaben, Personal, Reste, Weggeworfenes, Strom und Wasser, Putzmittel, Versicherungen, Müll, Gebühren, Zertifikate, Ausstattung ….

Dieser Wert wird uns vom Finanzamt vorgegeben. Wer das mal ganz genau nachlesen will, schaut mal hier , da ist alles viel besser erklärt.
Verständlicher Weise soll man als Betriebsinhaber nicht an der Allgemeinheit vorbei und auf deren Kosten arbeiten.

Bei uns ist es ziemlich kompliziert, da wir einige Leistungen verschenken.
Wie zum Beispiel die Flasche Selters auf dem Zimmer oder das Begrüßungsfrühstück, das alle Gäste bekommen, die 7 Nächte bei uns (direkt) buchen. Alles ist eine Dienstleistung, ergo muss alles versteuert werden.

Duftendes Brot aus unserem Steinbackofen, hergestellt aus selbst geschrotetem Korn, selbstgekochte Aufstriche und Saft aus Früchten und Beeren direkt aus unserer Wildnis, Joghurt und Käse von tollen Produzenten aus Schleswig Holstein … und wer als Übernachtungsgast bei uns frühstückt bekommt jeden Tag etwas Neues zum Kosten …

Zur Zeit kostet das handgemachte Frühstück bei uns €19,50 inklusive 19 % Mehrwertsteuer (ohne Getränke, außer bei den Übernachtungsgästen).

19% Steuern, da es eine Dienstleistung ist und am Tisch serviert wird. In manchen Betrieben gibt es Stehhilfen mit einer betimmten Neigung, Pappbecher oder alles to go, da liegt der Mehrwertsteuersatz dann bei 7%. Dazu gibt´s hier mehr Infos.

Für uns bedeutet das, dass ich für die Ware etwa 3 € (ohne Mwst.) ausgeben. Ich rechne bei meiner Kalkulation lieber etwas schmaler um auf „Nummer sicher“ zu gehen. Das ist mit dem Anspruch, die besten Produkte mit dem grünen Blatt auf den Tisch zu bringen, nicht so einfach. Für uns ist es aber ein Sport damit klar zu kommen.

Deswegen stellen wir so viel es geht selber her. Eben auch so viele Sachen aus der Natur hinter unserem Haus. Löwenzahngelee, Gierschlimonade, Brennnesselaufstrich oder jetzt Hagebuttenaufstrich. Das kommt alles nicht von ungefähr und kostet dann „nur“ unsere Arbeitszeit.
Wir sammeln Fallobst in der Nachbarschaft oder kreieren aus heimischem Kohl, der sich gut lagern läßt, nach und nach leckere Aufstriche.

Es fordert uns als Hauswirtschafterinnen und unsere Kreativität sowieso. Das sorgt aber auch dafür, dass ich meine beiden vollzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen rund ums Jahr beschäftigen kann. Ist ja immer was da zu produzieren, zu flicken oder reparieren.

Fazit: Auf dem Land sind Wege weiter und teurer.
Manchmal ist sogar die Auswahl eingeschränkter.

Wer handgemachte Leckereien, frisch und fachkundig zubereitet in einem netten Ambiente und noch dazu fröhlich serviert haben möchte, findet sie in unserer kleinen Manufaktur „am Rande der Welt“.

…all, das muss am Ende eben auch seinen Preis haben, damit wir morgen noch da sind.

 

Nachsatz 1: Das ist nur eine sehr oberflächliche Berechnung unserer Kalkulation. Ein Anhalt. Es gibt diverse andere und moderne Methoden, die vor allem Waren und Mitarbeiterkosten im Auge haben. Wichtig ist eben die Kosten im Auge zu behalten.

Nachsatz 2: Aus Gründen der Transparenz sind meine Lieferanten im Text verlinkt. Aus Überzeugung und ohne Auftrag.

 

 

 

Möchtest du gerne mal bei uns frühstücken? Dann schreib uns an moin@janbecks.de.

Unser Warum.

Unser Warum.

  • „Warum macht ihr das, was ihr tut?“.
  • „Was ist euer Antrieb?“.
  • „Wie seid ihr drauf gekommen, so zu leben?“

Fragen über Fragen.

Von Gästen, von Bekannten, von Fremden… und auch in Workshops, die ich besuche.

  • Warum arbeiten wir so ressourcenschonend im Betrieb, wie es geht?
  • Wieso geht´s bei uns in Janbeck*s FAIRhaus und überhaupt so nachhaltig zu?
  • Was ist unser Antrieb so autark wie möglich zu leben?

Es ist gut, sich immer wieder zu reflektieren.

Ja, was ist eigentlich unser WARUM und Wie kam es dazu?

Ich glaube unsere Omas „sind schuld“.

Jedenfalls haben die die Basis gelegt.

Da wurde ja nie was wegschmissen. Weder Knöpfe von alten Hemden, heile Reißverschlüsse aus kaputten Jacken wurden rausgetrennt und wieder verwendet. Ressourcen schonen nennt man das heute.

Meine Patentante sammelte Magarinedosen, um darin etwas einzufrieren. Auch das war früher normal. Da war wirklich Vorsicht geboten, wenn man bei ihr die Tür der Speisekammer öffnete. Wenn man Pech hatte, flog einem alles entgegen. Peng, ein Berg von Magarinedosen. Pech gehabt. Wieder einräumen war angesagt.

Alles wurde irgendwie wieder verwendet und sehr viel selbst gemacht. Ganz generell. Ganz normal.

  • Selbst angebaut.
  • Selbst gekocht.
  • Selbst eingekocht.
  • Selbst genäht.
  • Selbst gebaut.

Hatte man etwas nicht, baute man es einfach nach, wenn es möglich war.

Ich hatte das Glück, einen Großvater mit einem fotografischen Gedächtnis zu haben. Häufig stand er vor einem großen Schaufenster eines Geschäftes und studierte das, was ihn interessierte, um es dann nachzubauen.

Heute macht es Stephan möglich. Ob technisch oder sonst irgendwie. Da wo andere aufgeben fängt er erst an etwas zu entwickeln.

Energiemanagement

Das komplette Energiemanagement in Janbecks FAIRhaus

 

 

 

Kleidung wurde bei uns zu Haus genäht und geflickt.

Typisch Hauswirtschafterinnen.

Wobei meine Omas immer sagten sie „waren in Stellung“. Nähen, Stricken, Sticken all das hab ich bei ihnen gelernt. Meine Hosen hatten dann immer diverse hübsche Borten, wenn ich zu schnell gewachsen war. Kleider wurden genäht und ein besonderes Highlight für mich war immer, wenn ich mir dafür etwas aussuchen durfte. Sei es den Schnitt, den Stoff oder die Knöpfe.

Das war zu der Zeit alles normal, nicht nur weil es die Produkte nicht gab, sondern auch weil es einfach zu teuer war.

Lange hab ich das auch für meine Kinder gemacht. Kinderkleidung war in den 80ern selten hübsch und wenn, dann für uns nicht erschwinglich.

So habe ich meist nachts für 4 Kinder die Klamotten genäht …und manch einen Blazer oder Rock auch für mich.

Heute nähen wir Hussen, Kissen oder Taschen aus alten, gebrauchten Stoffen für den Betrieb. Das was da ist, möchte ich irgendwie weiter nutzen, auch wenn es vielleicht am Ende etwas mehr kostet, wenn wir unsere Arbeit in Geld rechnen. Wir schonen Ressourcen und schmeißen nicht so viel weg. Upceln heißt das neudeutsch.

Stoffbeutel mit Spruch

 

Ein gutes Basiswissen habe ich ja mit bekommen, da meine eine Oma auch Änderungsschneiderin war. So wusste und weiß ich, wo ich Abnäher mache, wie wichtig bügeln ist oder dass die Hauptsache eine gute Vorarbeit ist.

Vorbereitung- Arbeit- Nachbereitung. Das begleitet uns auch heute täglich.

Auch in der Küche. Meine andere Oma hat mir die Grundlagen für´s Kochen beigebracht. Immer schön pragmatisch und bodenständig. So, wie ich auch heute am liebsten in der Küche arbeite.

Wenig Produkte, gute Qualität und nicht zu viel Schnickschnack.

 Das waren also schon mal die ersten Grundlagen für meine spätere Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Dank meiner Omas.

Was für ein Geschenk rückblickend.

Früher hatte man ja lange Zeit nur 3 Programme im Fernsehen und erst zur Olympiade 1972 bekamen wir zu Hause einen Farbfernseher.

Filmserien wie unter anderem „Unsere kleine Farm“ oder „Die Waltons“ mit der heilen Welt hab ich sehr gerne geschaut.

Büschen Idylle und mit den Werten von Respekt, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft gewürzt. Sie haben bei aller Nostalgie trotzdem ihre Spuren hinterlassen. Eingeschränktes TV Angebot hin oder her.

Später kamen  dann Klassiker zum Nachmachen dazu, wie die Hobbythek.

Daher stammen teils auch unsere Ideen unter anderem für eine „vernünftige“ Sanitärversorgung. Ob Trinkwasserverbrauch eindämmen, Trockenklo oder Sonnenstrahlen in Energie umwandeln. Anleitungen dazu konnte man früher direkt über die Hobbythek als Heftchen, auf grauem Ökopapier gedruckt, bestellen. Ein paar davon hab ich immer noch. Aufgehoben für den Fall, dass man eins der Projekte noch mal angehen möchte. Bierbrauen vielleicht?

Das Brot backen kommt auf jeden Fall durch die Hobbythek und auch das haben wir lange Jahre für unsere große Familie praktiziert, um Geld zu sparen. Dazu wissen wir so immer, was drin ist.

Handgemacht aus unserem Steinbackofen

Auch an Peter Lustig sind wir nicht vorbei gekommen. Inspirierend wie er damals schon Zusammenhänge gut erklärt hat …sogar fossile Energien und Elektroautos.

„Die Sendung mit der Maus“ hat bei uns auch ihre Spuren hinterlassen. Sachen, die man täglich benutzt mal super erklärt und hinterfragt, wie z.B. ein Reißverschluss hergestellt wird …

Neugierig sein macht ganz schön Spaß.

Aber es waren nicht nur Filmserien oder die Familie, die uns geprägt haben.

Wir waren beide bei den Pfadfindern. Pfadfinder bei der Pfadfinderschaft Sankt Georg. Stamm Camillo Torres. (Oha, über den hab ich grad mal bei Wiki nachgelesen)

Angetrieben vom Gedanken, mit der Natur zu leben und etwas in der Natur zu erleben. Gemeinschaft mit Lagerfeuerromantik und den Liedern standen hoch im Kurs. Die Lieder schwingen bei mir innerlich noch mit. Als Jugendliche Verantwortung als Gruppenleiter und auch sonst übernehmen und sich in die Gesellschaft einbringen. Das war´s.

Schon damals haben wir etliche Mahlzeiten für einen guten Zweck verkauft. Meist gabs Nudeln mit Sauce bolognese, die dann z.B. nach dem Gottesdienst in der Gemeinde ausgegeben wurde. Viel mehr konnten wir ´“Rover“ damals nicht, aber es kam von Herzen.

Pfadfinder sind wir im Herzen immer noch mit dem Gedanken an die Umwelt.

Im Sinne von „Jeden Tag eine gute Tat“ etwas zu geben. Für andere. Im heutigen Sinne wohl gemeinwohlorientiert.

Janbecks Fokus-Gemeinwohlbericht-2

Froh zu sein bedarf es wenig … und wer froh ist, ist ein König.

Oder?

Menschen, die uns, und mich ganz besonders, beeinflusst haben, waren auch Lehrer.

Ich hatte rückblickend da sehr viel Glück so inspirierende Lehrer zu haben.

Die einen klärten uns über die Endlichkeit von fossilen Brennstoffen auf und die anderen waren schon mit einer neuen Art von Mobiliät beschäftigt. Muskelkraft in elektrische Energie umwandeln war genauso Thema wie die damals sehr hitzige Debatte um Brokdorf.

Die einen Lehrer waren fest mit dem Gedanken an eine faire Welt verbunden und dem Aufbau einer UNESCO Projektschule.

Vom damals noch schrecklichen fairen Kaffee bis zu Aktionen an meiner Schule der Organisation von Karl Heinz Böhm “ Menschen für Menschen“. Danke an Frau Maitin.

Dann hatte ich Lehrer, die beeindruckten mit der Faszination von anderen Religionen und Kulturen. Von Irland bis Indien. Von Shin Fein bis zum Buddhismus. Es ging ums Hinterfragen, Freiheit und Leben. Immer gings um einen respektvolleren Umgang miteinander.

Schild Phantasie ist gut gegen Realität

 

Manches hat sich auch „unterschwellig“ in mein Denken eingeschlichen.

Auf einer Gastreise als Schüler an der Ostküste der USA durfte ich von den Shakern bis zu den Aussteigern in den Wäldern Kanadas sehr viele unterschiedliche Menschen kennenlernen.

4 Wochen volles Programm mit:

  • Geld verdienen beim Renovieren eines Unibüros,
  • mehrere Buserlebnisse im Greyhound,
  • Leben kennenlernen mitten in New York oder Washington DC und dem Besuch des Capitols mit privater Führung.
  • Von Lincoln über Paul Revers und Erich Freud. Es wurde viel über Politik, den Sinn des Lebens und Lebensweisen philosophiert- auf englisch-.
  • Dazu dann immer wieder tatsächlich auch Bauweisen analysiert. Vom Oktogon bis zum Holzhaus.

Das kommt, wenn man in einer Professoren Familie mit unterschiedlichen Ausrichtungen – technischen und philosophischen- landet.

Hängengeblieben ist beim Bau unseres Holzhauses besonders das Pultdach, das ähnlich aussieht wie das meiner Gasteltern damals.

Unendlich lichtdurchflutet können das jetzt die Gäste in der Ferienwohnung Wolken genießen. Auch bei schlechtem Wetter.

Holzhaus mit Pultdach

]

 

Alles das hat uns Inspirationen gegeben und uns bereichert.

Und vielleicht ist das auch der innere Motivator gewesen nicht nur unseren Betrieb so aufzubauen, wie er jetzt ist:

Eine Kreislaufwirtschaft.

Nicht nur „Gastwirtschaft“ oder Ferienunterkunft.

Ein Betrieb mit ganz vielen großen und kleinen Kreisläufen. Vom Wasser bis zur Energie.

Vom Brot bis zu den Menschen. Von uns zu anderen als eine Art Vorbild.

Visuelle Darstellung von Urlaub mit gutem Gefühl

Visuelle Darstellung ws Urlaub mit gutem Gefühl in Janbecks FAIRhaus bedeutet

 

…. und zugegeben, ich schau immer noch gerne die alten Kinderserien. Früher mit den Kindern, heute mit den Enkeln.

Neugierig sein hört eben nie auf.

Wichtig ist, für uns überhaupt mit offenen Augen und Ohren durch die Gegend zu gehen, um offen zu sein für neue Ideen.

Das geht am besten im Austausch miteinander. Nicht nur hier vor Ort. Am liebsten über Regionen und Landesgrenzen hinweg.

So wie auf den elektrischen Rallyes, die wir 2015-2017 mit gefahren sind. Viel Gegend verknüpft mit vielen Menschen aus 17 Nationen und ihren Ideen für eine fossilfreie Zukunft. So was bringt uns weiter und treibt uns an, weil es neue Impulse und Netzwerke mit sich bringt.

Gerade unsere Wave 2016 mit dem Besuch der UNO in Genf und allem, was damit verbunden war: von Kartenaktion der Schulkinder auf der ganzen Welt zum Thema Klimawandel bis zum öffentlichen Statement für die Einhaltung des Pariser Abkommens von 1,5 Grad … 

MIt der Wavetrophy 2016 in Genf

Mitsprechen, sich engagieren, auch ehrenamtlich. Das gehört für uns dazu.

Wir schauen, was uns inspiriert, was wir hier technisch nutzen können, welche Ideen wir umsetzen können für eine enkeltaugliche Welt.

Ich denke, das wird immer so bleiben, so lange wir auf dieser Welt sind. Egal ob mit Betrieb oder ohne.

Nur mit Zeitdieben befassen wir uns nicht mehr.

Noch Fragen? Dann schreibt mir doch einfach.

Ihr wisst ja:

Wer? Wie? Was?…wer nicht fragt, bleibt dumm.

Wenn ich was nicht beantworten möchte, sag ich das schon.

Wer mehr wissen will schaut einfach hier.

 Viele Grüße

Uta

Make a change

 

 

 

Jahresrückblick 2023

Jahresrückblick 2023

Same procedure as last year. Same procedure as every year…
Sturm scheint zum Jahreswechsel Tradition zu werden.
Freitag Nachmittag. Ich warte auf Gäste. Draußen stürmt es und es soll noch mehr werden. Der Wind pfeift mit Stärke 7 und Böen um 100km/h ums Haus. Zeit dem Wind zuzuhören. Oder dem, was dann doch noch durch die Gegend fliegt. Draußen kann man eh nichts machen. Sogar die Hühner mussten mal wieder drin bleiben.
Zeit zum Lesen….oder schreiben…

Zeit das vergangene Jahr einmal Revue passieren zu lassen.

Wie jedes Jahr zum Ende setze ich mich hin und mache mir Gedanken über das vergangene aber in erster Linie über das kommende Jahr.

Alles hat eine andere Gewichtung bekommen. Gerade auch angesichts des großen Ostseehochwassers, das hier im Oktober zugeschlagen hat.
Beim Stolpern von einer Krise in die nächste ist es schwer den Fokus auf das Positive nicht zu verlieren.

Unser Jahr 2023 war wirklich ein Wechselbad der Emotionen

1. Ziele und was daraus geworden ist
2. Unsere 10 Themen 2023
3. Die liebsten Blogartikel
4. Unser Jahr in Zahlen
5. Sonst noch
6. Ziele 2024

 

1. Ziele 2023 und was daraus geworden ist

  • Mehr schreiben und Geschichten festhalten- mache ich. Allerdings meist in meinen Blogbeiträgen.
  • Das Sortiment mit meinen Fotokarten erweitern- hab ich, zumindest schon mal als Fotos sortiert
  • Neue Schreibblöcke drucken lassen- steht noch auf der to do Liste
  • Unsere nachhaltigen Maßnahmen sichtbarer machen- Das habe ich geschafft!!!
    Mit einem Kartenspiel, einer extra Homepage und auch mit den tollen Nominierungen und Auszeichnungen, die wir bekommen haben.
  • Eine Streuobstwiese anlegen- 25 alte Obstsorten sind es geworden.
    Ne Menge Arbeit, ne Menge Buddeln und ne Menge Draht. Aber das Ergebnis lässt sich sehen.
  • Helferwochenenden etablieren-auch das haben wir gleich mehrmals mit tatkräftiger Unterstützung von Familie und Freunden umgesetzt. Wer ́s verpasst hat, wir werden es weiter umsetzen.

 

2. Unsere 10 Themen 2023

  1. Das Jahr begann gleich mit Bäumen. In der Wildnis und überall auf dem Gelände galt es Ordnung zu machen. Umgefallene oder durch die Rinder zerstörte Bäume zu Feuerholz machen. Mit dem Häckselgut hab ich eine super dicke Schicht im Wildniszimmer angehäuft. Herrlich drauf zu liegen.
  2. Mein Gewächshaus hat sich bewährt: Es ist jetzt unser Meetingraum, wo wir kleine Pausen, Besprechungen und ab und zu mal Besuch genießen.Geerntet hab ich in diesem Jahr dort einiges. Von Tomaten über Chillis und immer noch Kräuter.
  3. Für bunte Eier auf dem Frühstückstisch sorgen meine lustigen Hühner. Tatsächlich brauchte ich nur ganz selten Eier dazu kaufen. Irgendwie ist es immer aufgegangen. Die Gäste lieben sie.
  4. Zwei kleine Katzen sind auch eingezogen und machen ihre Aufgabe als Mäusefänger schon ganz gut. Ansonsten suchen sie sich gerne Streicheleinheiten und sorgen für Schmunzler.
  5. Energie war wieder ein zentrales Thema in diesem Jahr, ich denke das wird uns immer beschäftigen. Stephan hat das Lastmanagement optimiert und tut es weiter. Auch in der Wäscheverarbeitung haben wir jetzt eine Wärmepumpe installiert, die im Sommer als Kühlung funktioniert und die Feuchtigkeit aus dem Raum bringt.
  6. Das Reetdach ist komplett saniert worden, strahlt wieder in neuem Glanz und bietet den Stürmen keine Angriffsfläche mehr.
  7. Unser erstes Businessfrühstück mit ausgewählten Entscheidern als Dankeschön für ihre Unterstützung, den Green Brand zu feiern und um sich zu vernetzen war gelungen.
  8. Freundschaften pflegen war wieder eines unserer großen Themen. Gemeinsam feiern, austauschen und Zeit teilen.
  9. Ja, geschrieben habe ich in diesem Jahr viel. Texte für das Kartenspiel, die Bewerbungen etc.. Neue Blogbeiträge finden sich jetzt auf unserer Homepage und Einträge auf der extra Ökoseite.
  10. Biodiversität ist ein großes Thema in diesem Jahr gewesen. Wir haben in einer großen Pflanzaktion eine Streuobstwiese gepflanzt. Außerdem haben wir die Tannenplantage vorbereitet, damit das Gelände im nächsten Jahr auch von den Robustrindern beweidet werden kann.

3. Die beliebtsten Blogbeiträge

Das waren wohl die Beiträge über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und auch der übers Marketing. Da haben viele mitgefiebert und ich hab am Meisten Feedback, auch auf anderen Kanälen bekommen.

4. Unser Jahr in Zahlen

  • 25 besondere Obstbäume
  • 54 Karten für 1 Kartenspiel
  • 200 Schulkinder und mehr mit denen wir gebacken, untersucht und gelernt haben
  • 300 nachhaltige Maßnahmen für 1 neue Homepage.
  • Weniger Biogas gekauft
  • Mehr selbterzeugte Energie selber genutzt

5. Sonst noch

  • 1 Praktikant
  • Etliche Unterstützung bei Masterarbeiten etc.
  • 8 Vorträge über unsere Arbeit
  • 4 Bewerbungen für Preise, 4 Nominierungen, 1 Auszeichnung, 1 Preis
  • Etliche Stunden ehrenamtlicher Arbeit in verschiedene Greminen
  • Umzug des Kontos zu einer nachhaltigen Bank endlich umgesetzt

6. Überraschungen

1. Die Nominierung zum GREEN BRAND – einem EU Gütesiegel, für das man sich nicht bewerben kann.
2. Die Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
3. So viel Unterstützung. In und aus allen Richtungen. Ob mental, finanziell oder tatkräftig. Unglaublich!!!

7. Mediale Überraschungen

Social Media: Anderswo, IHK, „Urlaub im Gehör“ Podcast

Filmisch: RTL, IHK-Dreh, Dreh mit dem NDR für die Nordtour*(*soll am 06.01.2024 gesendet werden)

Print: SHZ, Flensborg Avis…

8. Ziele 2024

  • Für die Optik- Fenster und Türen am Haupthaus streichen
  • Für den Spaß- Mehr Aktionen mit Schulkindern
  • Für die Biodiversität- Die Wildnis mal durchs Jahr begleiten und ein Monitoring aufsetzen
  • Für die Gemeinschaft- Das Haus wieder voller netter Gäste

 

* Wünsche für die Welt:

Mehr hinhören
Mehr hingucken
Mehr echte Diskussionen

 

„Wenn man den Hass in Elektrizität umwandeln könnte, wäre ausreichend Energie für die ganze Welt vorhanden.“
Frei nach Nikola Tesla 1856-1943

 

Danken möchten wir besonders Anja, Dirk, Andrea, Frank, Michi, Sven, Volker, Bettina, Helmut, Susanne, Uwe, Gabi, Johanna, Kira, unseren Gästen, allen anderen Unterstützern und unserer Familie.

Alles Gute für das Neue Jahr und auf ein gesundes Wiedersehen

Uta & Stephan

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis steht jetzt bei uns

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis steht jetzt bei uns

Nun steht er bei uns. Ganz hoch im Norden, in Schleswig Holstein, der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2024 für den Bereich Beherbergung.

Wir haben ihn geholt, den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und das kam so.

Tatsächlich haben wir den Preis 2023 für unsere Maßnahmen im Bereich Housekeeping gewonnen.

Da uns viele fragen, wie denn die Feier zur Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, zu der wir am 23.11.2023 nach Düsseldorf eingeladen waren, war, hab ich hier mal einen kleinen Bericht geschrieben.

Los gings für uns früh morgens, erst mal die Mitarbeiter „einladen“.
Wir hatten uns wegen drohender Streiks bei der Bahn für das Auto entschieden.
Mit dem E-Auto wohlgemerkt. Das ist bei der Berechnung der Kompensation nur knapp hinter der Bahn gewesen. Nebenbei konnten wir unseren Mitarbeitern mal zeigen, wie wir so reisen. Virtuell hatten sie uns über die 9 Jahre schon sehr oft begleitet. Jetzt mal live.

CO2 Anreise Berechnung

Erster großer Halt war bei Bremen. Als langjährger EFahrer kannten wir die Ladestelle schon lange und wussten, dass es dort einen ordentlichen Backshop gibt. Also machten wir zweites Frühstück, während das Auto seinen Strom bekam.

Elektroauto an der Ladesäule
Nächster Halt bei einem Gartencenter. Wir wussten: großer Supercharger und für Dekoliebhaber eine Inspirationsquelle. So war es dann auch.

Noch mal ein Stück und schon waren wir in Düsseldorf.

Wir hatten direkt im Hotel gebucht, wo auch abends die Feier stattfinden sollte. Erst mal Heizung im Zimmer runterdrehen und fertig machen.

Ab 18 h war Einlass zur großen Feier des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, aber vorher musste man sich das Einlassbändchen holen. Auf den Preis gab es dann erst einmal ein Getränk zum Anstoßen. Muss sein, oder?
Es dauerte etwas, bis man zu den Tischen durfte. Man stelle sich vor: ein großer Saal mit 100 Tischen für je 10 Personen. Alles fein eingedeckt und gut ausgeschildert, sodass es gar kein Problem war, seinen Tisch zu finden.

Tisch feierlich eingedeckt

War ja schon spannend, ob man bekannte Gesichter findet…

Auf der Gästeliste und somit auf der Liste der 100 auszuzeichnenden Unternehmen standen einige Bekannte:

  • La Vialla- unser Vorbild, wenn es darum geht ein besonders familiäres Marketing zu machen
  • Lebensraum- liefert uns die feinen Tees
  • Von Vivani haben wir unsere Kuvertüren für unsere Backwaren
  • Linsen und andere Trockenwaren bekommen wir von der Bohlsener Mühle
  • Losen Tee beziehen wir von Lebensbaum
  • Vom AWI- Alfred Wegener Institut für Polar-und Meeresforschung bekommen wir Informationen aus erster Hand und können auch immer Fragen loswerden
  • Steinbeis Papier findet sich bei uns im Büro
  • Das neue Konto ist bei der GLS Bank
  • Mit Sonett wird bei uns gewaschen
  • Im Format der ARD- Rabiat konnten wir zum Zustand der Ostsee unser Statement abgeben.

Schön, wenn sich alles so findet.

Unsere Tischnachbarn waren uns bis dahin unbekannt. Firma Hartmann, eine Möbelfabrik, die für ihre nachhaltige Unternehmungen den DNP im Bereich Möbel bekommen haben. Ein Familienbetrieb mit viel Tischler Know How saß da mit uns am Tisch. Das passte für uns wunderbar. So hatten wir gleich Gesprächsstoff über Holz, Tischlern, Marketing  etc.. Von Familienbetrieb zu Familienbetrieb, sozusagen.

Programm

Das Programm des Abends war ganz schön umfangreich. Alleine schon die 100 Unternehmen auszuzeichnen würde ja schon einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Aber das war gut geregelt.
4 Gruppen a 25 Personen gab es. Ich war erst 22.27 h dran.
Dazwischen gab es eine Reihe von Ehrenpreisen.

 

Am meisten hat mich der Film über die Geschichte von Klaus Töpfer beeindruckt. So lange schon nachhaltig unterwegs. Wie schön, dass er den Goldenen Nachhaltigkeitspreis noch übernehmen konnte.

Auch unsere Anfänge liegen so lange zurück. So viel ist passiert in der Zeit. Schreckliches, aber auch Schönes.

Das war fast wie eine Zeitreise auch in unsere Vergangenheit.

Die Botschaft: „nicht aufgeben, nicht nachlassen“, klingt immer noch nach!

 

Coole Livemusik von Macy Gray bis Zoe Wees, die schon ordentlich für Stimmung sorgte.

Everythings gonna be alright!

Dazwischen wurde immer etwas zu essen serviert.

Irgendwann war ich dann auch dran, auf die Bühne zu gehen. Mittlerweile war es nach 23 h.

Es war toll vorbereitet. Hinter der Bühne gab es eine Reihe von Aufklebern auf dem Fußboden, wo man sich platzieren sollte.

Kurze Einweisung und zack gings los.

Auf die Bühne, Handshake und Preis entgegen nehmen, fertig.

I don ´t wanna lose control!

Gerade noch hatte ich den Preis entgegengenommen und gleich im Anschluss das große Gruppenbild.

 

Und dann ging die Party richtig los. Ronan Keeting sorgte für eine mega Stimmung. Das bleibt unvergessen.

… die waberte dann gleich rüber in die Aftershowparty.

Zurück gings am nächsten Morgen auf dem gleichen Weg. 590 km in etwa 8 Stunden.

 

Was nachwirkt:

  1. Baustellen über Baustellen und die auch mal 30 km lang.
  2. Auf beiden Strecken hatten wir Fußgänger auf der Fahrbahn. Beim Rückweg hätte es beinahe auch einen Unfall gegeben, weil jemand zu Fuß die Fahrbahnen überquert hat. Stephan konnte bei Tempo 130 grad noch ausweichen und das etwas schlingernde Auto abfangen.
  3. Wir machen unsere Sache hier gar nicht so schlecht, denn was natürlich immer passiert, wenn wir unterwegs sind: das Fachauge schaut mit. Vom Housekeeping bis zum Service.
  4. So viele Menschen und Autos sehen wir sonst monatelang nicht. Da fühlen wir uns hier auf dem Land wohler mit unserem ruhigen Leben. Aber ab und zu ist es gut und wichtig, die Perspektive zu wechseln.
  5. Das sich so viele Menschen sich bei uns für unsere nachhaltige Arbeit bedanken, hätte ich nicht gedacht.
    Das motiviert weiter den nachhaltigen Weg zu beschreiten.

#machennichtschnacken

…und es motiviert auch weiter „als kleines enfant terrible“ in der Branche weiter zu wirken.

Schließlich hatten wir uns ja gegen die ganz großen der Branche behauptet und am Ende durchgesetzt.

Auch ohne Sterne, mit anderen Gedanken für den Betrieb und mit anderen Netzwerken. Bemerkenswert finde ich, dass aus dem BNW- Bund für nachhaltige Wirtschaft 19 Unternehmen ausgezeichnet wurden. Das lässt hoffen.

Ohne KI und das neue Auswahlverfahren hätte ich diesen Preis für unseren Betrieb wohl nie bekommen.

Life is a rollercoaster

Schaun wir mal, was die Zeit so bringt.

Mein Einlassbändchen hatte ich noch etwas um, damit ich es für mich realisiert bekomme, dass wir, auch dank der Jury, mit so einem großen Preis ausgezeichnet sind. Es scheint mir immer noch verrückt …

Für mich hat die Hauswirtschaft gewonnen. Ein aussterbender Beruf, den wir leben und lieben, weil er nachhaltiges Handeln in allen Bereichen betrachtet. Vielleicht ist das der große Unterschied zu all den Hotels, in denen immer noch sehr in Schubladen und Abteilungen gedacht wird.

Ist ja letztendlich auch egal. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2024 steht jetzt hier bei uns in Schleswig Holstein.

Für uns ist das nach wie vor eine große Ehre.

Lustig ist übrigens, wenn man dann erzählt, dass es kein Preisgeld oder sowas gab bzw. gibt.

Herrlich die entgeisterten Gesichter.

Es ist eine Auszeichnung wohl auf dem höchsten Niveau, ganz ohne Geld. Nur mit Handshake und Trophäe.

Schließlich finden wahre Auszeichnungen anders statt.

Freundliche Erwähnungen in der Tagespresse und bei der Nordtour inklusive.

Respekt und Freude haben wir geerntet und tun es noch.

 

Jetzt, 7 Monate nach dieser Preisverleihung drücken wir allen Finalisten des DeutschenNachhaltigkeitspreises die Daumen.

Besondere Gedanken gehen an unseren Favoriten aus Erlangen. Da fiebern wir ordentlich mit.

 

 

 

 

Viele Grüße,

Uta

 

 Dieser Beitrag enthält Werbung aus Überzeugung ohne Auftrag oder Gegenleistung in Form von Nennung der Firmennamen.

Geht nicht gibts nicht

Geht nicht gibts nicht

 

“Geht nicht, gibt`s nicht!” Das ist mein Motto.

Ich bin Uta Janbeck und das ist meine kleine Erfolgsgeschichte

Stolz, ich war so stolz auf mich. Ich hatte meinen Meister in der Hauswirtschaft erlangt.

Ich hatte schon gedacht, aus mir wird nie was… aber das war mir wohl nur suggeriert worden.

Ganz früh hatte ich eine Familie gegründet, mich voll darauf konzentriert. Ich war 18, schwanger und hab kurz vor dem Abi die Schule geschmissen. So etwas machte man 1980 nicht. Wer A sagt muss auch B sagen war meine Devise. Und dann richtig!

Eine große Familie mit 4 Kindern ist es geworden. Irgendwann bekam ich aber hautnah zu spüren, dass ich in Deutschland ohne Abschluss nichts wert bin. Also suchte ich, worauf ich gründen konnte.

Mit 40 waren mein Mann und ich dann auf dem Absprung aus der Kleinstadt bei Hamburg. Drei der Kinder waren bereits aus dem Haus und die vierte auf dem Abflug.

Zeit etwas Neues zu wagen.

Wir träumten von einem Leben auf dem Land und kauften 2002 einen verfallenen Hof an der Ostsee.

Ich fand sogar einen Weg, auf dem ich einen Berufsabschluss machen konnte. Meinen ersten.

Hauswirtschaft war das, was ich ja schon lange machte… also warum nicht dafür einen „Schein“ machen.

Einmal die Woche durfte ich raus aus meinen Baustellenklamotten und an der Landwirtschaftskammer Schleswig Holstein in Rendsburg die Schulbank in einem zweijährigen Vorbereitungslehrgang zur Prüfung drücken.

Eine Bed&Breakfast Pension auf unserem Hof, das war mein Traum. So kam mir diese Ausbildung wie gerufen. Organisieren, anpacken, flexibel sein, mit ganz wenig Geld auskommen, das konnte ich gut. Das galt es jetzt zu professionalisieren.

Kaum bestanden, hängte ich meinen Meister dran.

Das war dann etwas schwieriger.

Pension und Café waren schon in Betrieb und so versuchte ich allein, zwischen Kuchenbacken und Bettenmachen, Betriebswirtschaft zu pauken.

Gut, dass meine Familie mir immer wieder unter die Arme griff. Beim Putzen oder im Service half, oder mal die Ausarbeitungen quer las.

Das Arbeitspensum und die schulischen Anforderungen waren enorm. Anfallende Arbeit organisiseren, mit Stoppuhr durch den Betrieb rennen, Laufdiagramme erstellen, Arbeitsabläufe analysieren. Krankheitsbildern und Ernährungspläne studieren und danach Speisepläne erstellen. Die wichtigsten DIN Normen lernen, Lichtverhältnisse bewerten, Räume in Kantinen planen…wer ist für was zuständig, wo finde ich was. Das war nur ein Teil von dem, was ich lernen sollte.

Herrjeh, ganz schön viel Stoff. Besonders „sauer“ wurde ich, wenn unser Architekt dann bei jedem Bisschen einen anderen Planer brauchte.

In der Endphase zog ich die Gardinen vom Büro zu, damit mich keiner sah, um meine große Projektarbeit zu schreiben. Aber: geht nicht gibt´s nicht!

47 und  ich war  Meisterin der Hauswirtschaft!

Über Leute, die mich fragen, warum ich mir das in meinem Alter angetan habe, muss ich nur lachen. Ich lerne gerne und jeden Tag und gebe Wissen gerne weiter. Ob an meine Kinder und Enkel, Schüler, Auszubildende oder Gäste… und immer ist mit einem Augenzwinkern die Hauswirtschaft dabei.

So wie bald, wenn wir mit den Schulkindern Kekse backen. Zwar gibt es einen von uns zubereiteten Teig, aber wir werden besprechen, auf was alles zu achten ist, die Kids müssen ihren Platz selber aufräumen und am Ende ihre Arbeit bewerten.

Vielleicht hilft das, das Augenmerk mal auf die „Hausarbeit“ zu lenken und die nötige Wertschätzung für all die anfallende Arbeiten zu erarbeiten.

Es ist ja die eine Sache immer schnell zu sagen: “ die Arbeit wird ja nicht gut bezahlt, deswegen will da keiner arbeiten“… wäre es vielleicht anders, wenn wir in der Gesellschaft Menschen, die Dienstleistungen erbringen vielleicht mehr achten?

„Wenn die wichtigste Person im Büro, die Putzfrau/Mann, streikt und wir im Müll in unseren Büros ersticken, kann keiner mehr arbeiten,“ ist ein sehr altes Zitat von einem weisen Mann, meinem Mann.

 

Aus einer einfachen Pension ist in den jetzt 17 Jahren Janbeck*s FAIRhaus geworden. Ein nachhaltiger Betrieb, schon immer. Seit 2018 klimapositiv und sogar zweimal mit dem FAIRWÄRTS Preis ausgezeichnet.

Im Moment bekommen wir noch mehr Aufmerksamkeit und Auszeichnungen.

Vom Green Brand bis zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Das ist eine schöne Belohnung für unsere über die vielen Jahre geleistete Arbeit.

Für mich, für meine Familie, fürs Team.

 

FAIRhaus, übrigens weil es bei uns:

fröhlich & fair

ambitioniert & anders

interessiert & inspirierend

regional & ressourcenschonend  zugeht.

 

Jetzt bin ich seit ein „paar“ Tagen 60, kann mittlerweile „Zahlen angucken“, brenne für Nachhaltigkeit und Hauswirtschaft, fahre gerne Rallyes mit meinem Elektroauto und … puzzle weiter an meinem nachhaltigen Betrieb… Jedes „Geht nicht“ spornt mich weiter an, eine Lösung zu finden.

Also:

Sei Teil der Lösung, nicht Teil des Problems!

Viele Grüße

Uta

 

 

 

 

Sieger beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Sieger beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Wahnsinn!

Wir sind Sieger beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Beherbergung mit Janbeck*s FAIRhaus !

…eigentlich wollte ich nur etwas Marketing machen … “ vielleicht wird ja jemand auf uns aufmerksam“, war der Gedanke …

 

Dann flatterte uns eine Nominierung ins Haus:

Sie sind nominiert für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Beherbergung, sagte die nette Stimme am Telefon.

Ungläubig prüfte ich, ob es die Telefonnummer auch gab. Man weiß ja nie … schließlich haben wir da schon ein paar sehr unangenehme Erfahrungen machen müssen.

Aber es war alles korrekt. Echt jetzt …ich war ziemlich verblüfft.

Irgendwann bekam ich alle Daten in einer mail.

Ich studierte meine Mitbewerber: Radisson, Mariott, Sandic, Motel One …gehörten dazu.

Ich war der  kleinste Betrieb von 10 Nominierten. Und der nördlichste. Verrückt.

Ein paar Tage hatte ich Zeit noch meinen Fragebogen nachzuarbeiten.

Dann gings wieder in die Jury.

 

Finalist. Wir sind Finalist. Unglaublich, dachte ich.

Das gibts doch nicht: wir sind einer von drei nachhaltigen Betrieben, die im Finale sind.

Landgut Stober, Schwarzwaldpanorama…und wir.

Eine tolle Gesellschaft, auch wenn ich die beiden Betriebe nur von deren Internetseiten kenne. Gehört hatte ich schon öfters von beiden Betrieben.

 

Weitere Chancen hab ich mir nie im Leben ausgerechnet …aber es sollte anders kommen:

Halten Sie sich mal den Termin frei, stand in der mail.

Bitte??? Jetzt war ich komplett durcheinander. Na gut, es durften ja auch Finalisten zur großen Feier kommen.

Und dann …

Mitte Oktober dann die mail: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich in einem starken Bewerberfeld durchgesetzt!

Sie sind der Sieger beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

Das kann doch wohl nicht wahr sein. Wirklich wahr???

Schrecklich war dann „dichtzuhalten“.

Immer wenn ich dann gefragt wurde, zu schweigen …mich nicht zu verraten … was für eine Herausforderung.

Und jetzt darf es endlich raus: 

Ja, wir sind mit Janbeck*s FAIRhaus Sieger im Bereich Beherbergung beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

100 Unternehmen aus 100 verschiedenen Branchen wurden gesucht, um ein großes Bild der Nachhaltigkeit zu gestalten.

Thema in unserer Branche war das Housekeeping, weil man da in Beherbergungsbetrieben am meisten fürs Klima bewirken kann.

Also füllte ich den Fragebogen mit dem, was wir hier machen:

Selbsterzeugte Energie durch Sonne, BHKWS und wassergeführte Kaminöfen waren die Basis für unseren ressourcenschonenden Betrieb auf einem traditionellen Hof. Alte Gebäude galt es als Bausubstanz zu bewahren, neue zu integrieren. Alle miteinander verbinden optisch wie auch technisch. Neue Techniken ständig prüfen und integrieren. Gäste in Führungen informieren und mitnehmen. Zeigen, was geht.

Das war meine Zusammenfassung.

Dann gings ins „Eingemachte“.

Zu jedem der Punkte von

Klimaschutz

  • beim Gebäude
  • Energieeffizienz
  • erneuerbare Energien
  • Mobilität und Reisen
  • Klimabilanz

über Biodiversität und nachhaltigen Lebensmittel

zu Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung.

Zu allen Punkten viel es mir leicht, 5 Maßnahmen anzugeben. Das mache ich ja öfters für meine Nachhaltigkeitspartner bei den Zertifizierungen und Nachweisen.

Wobei es immer alles einfache Maßnahmen sind, die wir machen. Die kann fast jeder nachmachen.

Man muss es nur machen …

Wir sind nicht

 die Nachhaltigsten,

 nicht die Besten,

wir konnten einfach die Jury überzeugen, dass wir gute Arbeit machen und vielleicht ein paar gute Ideen haben.

Und vielleicht können wir ja den Anstoß geben, mal den Gedanken von 150%, Perfektion und Bedenken wegzuschieben und lieber ins Handeln zu kommen.

Was wir klitze kleiner Betrieb können, können doch andere schon längst.

Und gerade im Zuge der riesigen Schäden des letzten Ostseehochwassers, was viele Bereiche hier vor Ort schwer getroffen hat: lasst uns die Ärmel hochkrempeln.

Auf einem zerstörten Planet kann man kaum ein Unternehmen führen.

Lasst uns unser aller Problem anpacken und Teil der Lösung sein.

 

Und wir …

Wir sind einfach überwältigt, freuen uns sehr und feiern jetzt erst mal.

Viele Grüße aus Janbeck*s FAIRhaus,

dem Sieger im Bereich Beherbergung beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Uta

Ein ganz besonderer Dank gilt Stephan, der uns mit der Technik immer wieder hilft, noch effizienter zu arbeiten,

Johanna und Kira,  die die Auszeichnung als gute Feen des Hauses zu 100% verdient haben und die nicht nur im Housekeeping, immer fröhlich mit anpacken,

meinen/unseren Kindern, ohne deren Mithilfe von der Kernsanierung zur Unterstützung im Café bis zu Dienstleistungen aus ihren eigenen Dienstleistungsbetrieben vieles nicht möglich gewesen wäre

und natürlich auch ein Dankeschön an alle Unterstützer, ob Familienangehörige, Freunde, Gäste, Netzwerkpartner oder Jurymitglieder … seht es mir bitte nach, falls ich hier jemanden vergessen habe zu erwähnen.

Und hier ist die digitale Ausgabe der Beilage mit noch mehr Infos zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis- DPN 16