Wirtschaft zum Wohle aller

Wirtschaft zum Wohle aller

Wirtschaft zum Wohle aller. Gemeinwohl in Janbeck*s FAIRhaus, geht das?

Was ist eigentlich Gemeinwohl? Was bedeutet es?

Wie kann man das im Betrieb umsetzen? Welche Aspekte werden begutachtet?

Arbeiten wir vielleicht schon nach Gemeinwohl Kriterien?

Diese Fragen beschäftigten mich schon lange.

Klar arbeiten wir nachhaltig.Von Anfang an, also seit mindestens 2006.

Schon lange fühlte ich mich aber etwas unwohl bei der Benutzung des Wortes Nachhaltigkeit.

Gefühlt jeder benutzte das Wort in jedem zweiten Satz und gefühlt die Hälfte derer schwammen nur auf der Welle.

Irgendwann wurde ich in einem Telefoninterview gefragt, was ich vom Deutschen Nachhaltigkeits Kodex halte….ich schreib jetzt besser nicht meine Antwort.

Macht Euch selber ein Bild und schaut, wer sich da listen darf, weil er als große Firma sowieso einen Umweltbericht verfassen muss.

Das ist nicht meine Welt. Da sind einige dabei, mit denen würde ich mich nie und nimmer nicht an einen Tisch setzen.

Irgendwann bin ich dann beim Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft- abgekürzt BNW- eingetreten. Einem Verein, der „grüne“, anders denkende Unternehmen vereint.

#Wertschaften

Ja, ich denke, dass Wirtschaft anders funktionieren muß, wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Die Spirale von immer mehr Konsum, immer mehr Profit, immer mehr von sonstwas…das kann so nicht weitergehen.

Ich suchte mir in den letzten Jahren gezielt Messen aus, wo ich mich mit meinem Betrieb präsentierte. Das waren ganz bewusst keine Tourismusmessen. Hier würde ich untergehen mit meinem Minibetrieb. Anders beim Heldenmarkt.

#fürallediewasmerken

Hier waren die Branchen bunt gemischt, kleine StartUps, Vereine etc. Hier war ich anfänglich ein Exot. Eine bunte inspirierende Messe für alle, die Alternativen suchten mit einem Sinn dahinter.

Von Hamburg, Berlin, Bodensee…waren wir dabei. Das waren von vielen Standorten die, die uns ansprachen.

Gemeinwohlorientiert. Immer wieder kamen wir drauf.

Damit waren wir Jahre zuvor schon in Berührung gekommen. Für uns war das der nächste Schritt nach Nachhaltigkeit.

Gemeinwohl und die Idee von Christian Felber. Wirtschaft zum Wohle aller.

Nun ist die Gemeinwohl Matrix, nach der ein Betrieb durchleuchtet wird, wahnsinnig umfangreich.

Von den Auswirkungen auf die Umwelt wird der komplette Betrieb holistisch durchleuchtet.

Wie geht man mit seinen Mitarbeitern um, wie mit Lieferanten, werden faire Löhne gezahlt, wo ist das Geld angelegt, wie ist man ehrenamtlich tätig, wo kommen die Waren her, wie sind die Lieferketten… es geht so richtig ins Eingemachte. Aber nicht nur aus Sicht des Betriebes.

Es  werden auch alle, die mit dem Betrieb etwas zu tun haben mit durchleuchtet: die Mitarbeiter, die Kunden, die Gäste, die Lieferanten und alle anderen.

Man kann sich gut vorstellen, wie Zeit aufwendig das ist….und natürlich hat das auch noch seinen Preis.

Das war alles lange nicht machbar für meinen kleinen Betrieb.

Irgendwann im Herbst 2020 bekam ich dann eine Einladung  zu einem Workshop zum Thema Gemeinwohl in Unternehmen bei Opencampus.

Eine Initiative von der Kieler Wirtschaftsförderung.

Man wollte das Thema in einer etwas „abgespeckten“ Version an Unternehmen und Institutionen heranführen.

Coole Geschichte. Leider war da unser geplanter Urlaub im Wege.

Eine Teilnahme ohne die wichtigsten Bausteine wäre sinnlos gewesen.

Tja, dann war da Corona und die zweite Welle des Lockdowns. Reiseverbot.

Ein kleiner Trost, dass ich so doch an dem Workshop teilnehmen konnte.

Sieben Wochen lang waren Online Treffen angesagt.

Die Teilnehmer waren aus ganz unterschiedlichen Bereichen: von der Kommunikationsagentur, bis zu StartUps.

Und natürlich die Studenten, die etwas über Gemeinwohl lernen wollten und die Betriebe darauf untersuchen sollten.

Also war erstmal grundsätzliches zum Thema auf dem „Lehrplan“ für alle, bevor es dann in die Betrieb ging.

Natürlich Corona Konform.

Also bekam ich Besuch und wurde „durchleuchtet“. Wohlwollend, aber auch sehr kritisch.

Fünf, sechs Stunden sind wir alles durchgegangen. Immer im Hintergrund die große Gemeinwohl Matrix. Keine Ahnung, wie viele Fragen es zu diskutieren gab.

Manches war mir ja schon bewusst. Die Geldanlage zum Beispiel, oder dass die Lieferketten noch nicht voll durch leuchtet sind und auf Vertrauen basieren…da gibt es noch ein paar Baustellen.

Manches war mir gar nicht so bewusst. Was man alles so macht mit einer positiven Wirkung- Ehrenämter zum Beispiel. Für uns ist so vieles normal, zum Beispiel sich einbringen, damit es vielleicht anders laufen kann. Erst wenn man das dann mal auflistet kommt man ins Staunen, wie viel es dann doch ist.

Wer sich ehrlich zu dem Thema mit seinem Betrieb auseinandersetzt kennt seine Baustellen…und lernt vielleicht noch ein paar durch so ein Gespräch kennen.
Wer da nicht mitarbeiten möchte, braucht so einen Prozess gar nicht anzugehen, oder?

Immer besser werden – zum Wohle aller, das ist die Devise.

Dieser KurzBericht ist aus meiner Sicht sehr schön geworden.

Danke Caroline und Wendelin dafür!!!

Danke auch an Lisa, Gerd und Felix für den Input.

Und es scheint zu gehen:

Wirtschaft zum Wohle aller und Gemeinwohl in Janbeck*s FAIRhaus.

Der Kurs ist nun zu Ende, wird aber in einen Stammtisch zum weiteren Austausch übergehen.

Wenn es klappt, wird es auch einen neuen Kurs zum Thema Gemeinwohl geben.

Ich kann es nur jedem empfehlen, der sich mit dem Thema für seinen Betrieb auseinandersetzen möchte.

Ein Blick von außen und dann auch noch mit jüngeren Augen hat noch niemandem geschadet.

Das sehe ich jedenfalls so.

#machennichtschnacken

Für mich steht jetzt erstmal eine Mitgliedschaft bei der Gemeinwohl Bewegung an.

Mit den Wegen zu einer echten großen Gemeinwohl Bilanz werde ich mich dann in der nächsten Zeit auseinandersetzen…da gilt es ja gerade in meiner Branche zur Zeit so einiges abzuwägen.

Und Ihr? Interessiert Euch das Thema? Habt Ihr Fragen?

Schreibt sie gern in die Kommentare.

Viele Grüße

Uta


 

Wir von Janbeck*s FAIRhaus
orientieren uns an den Werten der Gemeinwohl Ökonomie und
streben die Gemeinwohlbilanzierung an
Dieser
Gemeinwohlfokusbericht wurde unter Mitwirkung von von Wendelin Teschemacher und Caroline Hertell im Rahmen des Kurses opencampus. sh Kurses „ Kiel.Works
meets GWÖ Wirtschaften zum Wohle aller“ erstellt.

Den Kurzbericht zum Gemeinwohl in unserem Betrieb findet Ihr hier  Janbecks Fokus-Gemeinwohlbericht

Warum ich blogge…?

Warum ich blogge…?

Warum ich blogge? Kann man das überhaupt bloggen nennen?

Ich schreibe hier über EMobilität und Nachhaltigkeit in Janbeck*s FAIRhaus und das kam so…

Vor etwa 6 Jahren habe ich damit angefangen in gleich 2 Blogs: elektrisch unterwegs und oekoblog. Warum?

Meine alte Homepage funktionierte nicht so, dass ich sie schnell bedienen und ändern konnte. Ich wollte aber gerne aktuelle Texte schreiben, über das, was bei uns passiert, unser ökologisches Konzept besser erklären….

Ich wollte auch mal aufschreiben, wie das so ist, elektrisch unterwegs zu sein. Mal aus Sicht einer Frau, denn die Blogs, die es damals gab, waren meist von Männern und sehr technisch geschrieben.

Irgendwie haben Frauen da doch ganz andere Anforderungen an ihr Vehicle: Einkäufe, Kinder, die Oma, alles muss gut reingehen und in Parklücken muss es gut passen. Schnittig und spritzig darf es natürlich auch gerne sein…..

Anlass zum Bloggen war aber eigentlich eine Rallye, bei der wir mitfahren wollten.

Ich hab mich früher nie für Autos interessiert.

Erst die Auseinandersetzung mit Klimawandel, der Gewinnung von fossilen Brennstoffen und die damit verbundene Umweltprobleme und letztendlich unser altes Auto, was im wahrsten Sinne des Wortes dabei war auseinander zu fallen , machte die Auseinandersetzung mit einer anderen Art der Fortbewegung nötig. Fanden wir jedenfalls für uns.

Also: EAuto am Wochenende ausgeliehen und schon war es passiert. Infiziert.

Unser erstes eigenes EAuto kam dann auf einem riesigen Autotransporter direkt vor die Haustür. das war im August 2014 und ist noch eine ganz andere Geschichte für sich.

So, was macht man denn, wenn man sich auf neues Terrain begibt? Man liest, lernt und sucht Gleichgesinnte zum Austausch.

Kein Problem, da gab und gibt es reichlich zum Thema EMobilität, wenn man sich mal in den einschlägigen Foren informiert.

Vom Workshop bis zu Treffen und Ausfahrten, alles dabei.

…und so kamen wir auf diese Rallye und zum Grund warum ich blogge.

Die größte Rallye der Welt mit Elektroautos: WAVEtrophy .

WAVE steht für World Advanced Vehicle Expedition. Initiiert von Louis Palmer, der mit seinem Solar Taxi dreimal die Welt umrundet hat. Dazu gibt es bei YouTube einen Film.

Ich war beeindruckt von seiner Geschichte.

Auch die Geschichte des EV- 1 von General Motors liess mich nicht los: von Elektroautos, die jetzt in der Wüste Nevada verrotten, weil man es in den 1990ern nicht gut fand, dass Menschen sich für das Thema begeistern. Bei YouTube gibt es einen Film darüber- Warum das Elektroauto sterben mußte.

Es gab also schon immer Ansätze nach alternativen Antrieben zu suchen und sie alltagstauglich umzusetzen…und es zu verhindern.

Ich glaube, ich hatte in der Schule in den 70er zu viele Lehrer, die mich inspiriert hatten nach Alternativen zu suchen. Vom Physik Lehrer, der mit seinem EBil zur Schule kam, bis zur Biolehererin, die sich für fair gehandelten Kaffee und später UNESCO Projekt Schule einsetzte.

Mitmachen bei dieser Rallye konnte man nur, wenn man:

  • ein Team aus mindestens 2 Personen bildete,

  • einen Fahrer benannte, der nicht gewechselt werden sollte,

  • ein Elektroauto-logischerweise- fährt,

  • eine eigene Energieerzeugung aus Solar z.B. besitzt, mit der nachweislich soviel Energie erzeugt wurde, wie wir in der Zeit verfahren würden.

Allein unsere Anreise waren schon 780km bis Plauen. Eine kleine Herausforderung, wie vieles bei der Tour.

Hybridfahrzeuge hätten mitfahren können, das trauten sich nur die Twikes. Twikes sind eigentlich Hybridfahrzeuge, weil mit Muskelkraft und elektrisch betrieben. Ein Tank bei den anderen Hybriden mit fossilem Treibstoff wäre verplombt worden…

Saftey First gilt und galt immer!

Deswegen sollte pro Person eine Thermosflasche mit Wasser und ein Schlafsack (neben der normalen Sicherheitsausrüstung ) mitgeführt werden

Ein Handy war nötig- zur Kommunikation und finden des Weges (es wurde nach Koordinaten gefahren).

Außerdem mußte jeder unterschreiben, dass man sich an die Regularien hält (klar, oder? )

In den Städten, die auf der Tour besucht werden sollten, sollte man 1 Stunde am Auto bleiben (das wurde in der Zeit geladen) um den Menschen Rede und Antwort zu stehen.

In den Schulen, die wir besuchten sollten wir in 1 Minute, die Schüler für uns begeistern- egal wie, nur nicht zu technisch

  • ….pünktilch mußten wir immer sein, sonst durften wir nicht in den Schulen präsentieren
  • …wir haben Geschicklichkeitsspiel mit dem Auto gemacht
  • ….Wissensquiz zum Thema erneuerbare Energien
  • …und für all das gab es dann Punkte für die Rallyeauswertung am Ende.
  • …und man sollte über die Tour bloggen, dafür gab es auch Punkte.

Da haben wir es warum ich blogge. Der Part blieb an mir, dem Kopiloten, hängen.

Also los:

Eine Tour von Plauen über Berlin nach Bern. Das war unsere erste große Tour im Juni 2015.

Rein elektrisch mit etwa 90 Teams aus 17 Nationen.

Wir wollten zeigen , dass es geht rein elektrisch zu reisen.

Allein unsere Anreise aus dem Norden waren schon 780km bis Plauen. Von der Ostsee in die Alpen.

Damals eine kleine Herausforderung, wie vieles bei der Tour.

Aber zurück zum Bloggen. Nun ist bloggen für mich mehr als bei Facebook (den Kanal brauchten wir auch noch) etwas zu posten. Bei so vielen Eindrücken aber nicht so einfach….

Es erwies sich dann als ganz schön schwierig. Wenn man eine Woche lang jeden Tag dieses Pensum von Strecken, Sehenswürdigkeiten, Vorträgen, Städten und Menschen von morgens bis spät abends hat. Und wenn man dann versucht abends im Quartier Texte zu schreiben. Louis hatte uns gewarnt.Wenn etwa gefühlt 100 andere Menschen – auch Journalisten, die uns aus fernen Ländern begleitet haben- viele Daten losschicken wird es schwierig. Außerdem setzten uns die klimatischen Verhältnissen, die für uns Flachlandtiroler in den Schweizer Alpen ja doch etwas anders und anstrengend sind, etwas zu.

Bei der ersten von drei Rallyes, die wir mitgefahren sind, habe ich dann am vierten Tag kapituliert und nur noch bei FB gepostet. Das war in Deutschland 2015 auch so schon eine Herausforderung für sich mit den ewigen Funklöchern….und viel hat sich da nicht geändert. Wenn man Tesla fährt sieht man das deutlich, weil die Karte vom Navi zusammenbricht.

Viel hat sich seitdem für uns geändert.

Rallyes fahren wir zur Zeit nicht mehr.

Die Erfahrungen der WAVE möchten wir nicht missen. Wir haben viele tolle Leute dabei kennengelernt, wunderschöne Landschaften gesehen, Freunde gefunden und viel erlebt. Wir haben Zugang zu Institutionen bekommen, die wir sonst nie gesehen häten. Viel haben wir gelernt. Wir haben Statements bezogen und uns politisch eingebracht.

EMobilität, das läuft jetzt auch ohne uns…

…Statements beziehen und uns politisch einbringen tun wir immer noch.

Warum ich trotzdem noch blogge über Elektromobilität und Nachhaltigkeit?

Ich schreibe von dem, was wir machen, was hier in Janbeck*s FAIRhaus los ist , wie das bei uns mit der Nachhaltigkeit ist und was wir schon wieder planen. Darüber schreibe ich hier immer noch. Ich nehme meine Gäste und alle, die es interessiert, mit hinter die Kulissen unseres Betriebes. Ein Hotelblog? Na, ja. Aber gibt es denn eine bessere Möglichkeit authentisch zu sein?

Auswerten tue ich das nicht wirklich.

Ich bekomme aber öfters erzählt oder werde gefragt zu Themen, die ich nur auf dem Blog veröffentliche. Also wird es gelesen.

Für mich ist der Vorteil, dass ich so gut mit Interessierten ins Gespräch komme und nicht so viel erklären muß.

Ob das nun antiquarisch, richtig, oder falsch ist, zu wenig gelesen oder sonst was…

…es ist mir egal.

Die Frage, warum ich blogge, stellt sich irgendwie für mich nicht. Ich schreibe, weil ich Lust dazu habe. Weil ich erlebtes verarbeiten will. An der Regelmäßigkeit werde ich noch üben.

Vielleicht schreibe ich ja auch mal ein Buch. Eine Idee und Geschichten dazu hätte ich viele. Ob ich das dann veröffentliche- egal.

On verra.

Und für wen Buchstaben nicht das Richtige sind, einfach mal in unseren Youtube Kanal schauen, den ich gerade aufbaue. Hier möchte ich kleine Erklärvideos drehen zu unserem Konzept etc.

Und Ihr? Wie seht Ihr das mit dem Bloggen?

Dies war übrigens ein Beitrag zu einer sogenannten Blogparade, zu der Meike Leopold aufgerufen hatte.

Bei einer Blogparade darf jeder mal zu einem bestimmten Thema schreiben, und hier war es :

Warum bloggst Du? Bloggen ist doch Schnee von gestern! Mal ganz platt gesprochen.

Ich geh jetzt Schnee fegen,

Viele Grüße,

Uta