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Brokdorf- Echt, schon 40 Jahre her…die größte Demonstration in Schleswig Holstein.
Zig Tausende gegen Atomkraft auf den Straßen.
Ich erinner es noch ziemlich genau…es gehört zu meiner Geschichte.
Seit 1976 war es immer wieder zu Demos und Ausschreitungen wegen dem Bau der Kernkraftwerke an der Elbe gekommen.
Ich war überhaupt nicht politisch interessiert. Dann kam die Oberstufe, der damals typische Berlinbesuch, der Krieg in Nordirland im Englisch GK…
Immer mehr bekam ich mit, dass meine Klassenkameraden sich da an der Elbe „engagierten“.
Das führte immer wieder zu heftigen politischen Diskussionen im Unterricht.
Erst richtig kam ich ins Grübeln als ich meine amerikanische Austauschschülerin in Massachusetts besuchen durfte.
Eine völlig andere Lebensweise erwartete mich. Beamtenkind in Akademiker Familie.
Multikulti mit einer mexikanischen Haushälterin, Gasteltern skandinavischer Abstammung, Gastkindern, die sehr amerikanisch waren und einem japanischen Austauschschüler.
Es wurde ständig diskutiert. Auf englisch.Über Kultur, Geschichte, Philosophie.
Essen wurde ganz anders zelebriert. Viel aus biologischem Anbau gekauft und selber zubereitet.
Nicht typisch amerikanisch. Das war aber nicht verwunderlich, da die Familie sich auch viel in Europa aufhielt.
Wir Mädels haben uns Geld beim Renovieren auf dem Campus verdient um mit dem Greyhound nach Washington DC und dann später an die kanadische Grenze in die Wälder zu fahren.
Wir waren im Capitol, Lincoln Memorial, in der Met in New York, auf den Zwillingen….wir haben die Amish People und die Shaker besucht. In den Wäldern zu Canada waren wir bei Menschen, die die unterschiedlichsten Gebäude umweltfreundlich gebaut haben….ein Oktogon mit einem Ofen in der Mitte, an den alle Räume grenzten…
So viele neue Impulse.
Das brachte in meinem Denken einiges durcheinander.
Vieles stellte ich nun nochmehr in Frage. Ganz normal in dem Alter. Es ist aber geblieben.
Einfluß hat dieser Besuch in den Staaten auf jeden Fall gehabt.
Von den skandinavischen und mexikanischen Rezepten, die ich mitgebracht habe. Oder vom Holzbau, der dem Haus meiner Gasteltern von damals sehr ähnelt.
Letztens wurde ich mal wieder als Öko Hippie der Hoteliers bezeichnet. Aha.
Soll das ein Kompliment sein? Wenn man damit meint, dass ich-wir- vieles anders mache, okay. Das stimmt.
Ich weiß ja wo es her kommt und wie es gemeint ist:
In der nachhaltigen Kommunikation gibt es drei Gruppen, die man zur Einordnung der Zielgruppe nimmt. Öko Hippies ist eine davon. Darauf bezog sich die Bemerkung wohl.
Ja, ich bin aus der Generation, die Woodstocks Lieder mag, die mit den ersten „synthetischer“ Musik aufgewachsen ist von Pink Floyd bis Supertramp, mit dem kalten Krieg und RAF.
Ich erinnere nur zu gut wie es war, als bekannt wurde, dass das Kernkraftwerk in Tschernobyl hochgegangen ist. Darüber hab ich hier schon einmal geschrieben.
In der Schule hatte ich gelernt alles, aber auch alles zu hinterfragen. Das tat ich nun umso mehr.
Ich nehme Öko Hippie mal positiv und denke an eine tolle Zeit, inspirierende Lehrer und ein besonderes Glück, das alles überhaupt und so intensiv erlebt zu haben.
Daraus schöpfe ich. Aus dem Positiven und aus dem Negativen.
Es ist die Grundlage meines Handelns heute:
Es muß alles getan werden eine urenkelfreundliche Welt an die folgenden Generationen zu geben.
Atomkraft hat da keinen Platz und ist nicht nachhaltig!
Viele Grüße vom Öko Hippie
Uta
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